Angelesen: Ein feiner dunkler Riss von Joe R. Lansdale


„Er ist ein Lieblingsautor“ wäre zu viel gesagt, aber ich mag Joe R. Lansdale sehr. „Die Wälder am Fluss“ und „Dunkle Gewässer“ habe ich mit Begeisterung gelesen, „Kahlschlag“ liegt noch bei meinen ungelesenen Büchern.
Diese Woche stellt Vorablesen „Ein feiner dunkler Riss“ vor und ich musste unbedingt reinschnüffeln.


„Ein feiner dunkler Riss“ von Joe R. Lansdale
Suhrkamp Verlag
351 Seiten
8,99 € (Taschenbuch)
Erscheint am 17.02.2014
(Die Leseprobe von vorablesen findet ihr hier.)

Beide Bücher, die ich bisher von Joe R. Lansdale gelesen habe, spielten in den frühen Dreißigerjahren. Beide Bücher haben mich durch ihre interessanten Charaktere und den besonderen geschichtlichen Hintergrund (Rassenproblematik und Klu Klux Klan) absolut überzeugt. Die beschriebenen kleinen Örtchen voll von Vorurteilen und Hass, aber auch großer Herzlichkeit und Menschlichkeit kamen immer sehr authentisch rüber. Dazu kommt der besondere Humor des Autors, der den Protagonisten immer eine ganz eigene, sympathische Stimme verleiht.

„Ein feiner dunkler Riss“ spielt diesmal in den Fünfzigerjahren, scheint aber vom historischen Hintergrund genauso viel Spannendes zu bieten. Der Protagonist Stan meldet sich von Anfang an mit dem typischen Humor und Sarkasmus zu Wort und bei der Art und Weise wie er sich selbst vorstellt freue ich mich schon auf Stans „Ermittlungen“:

„Ich hatte so viel Ahnung von Gott und der Welt wie ein Schwein von Essbesteck und Tischmanieren. Für mich war Sex noch das, was zwischen Fünf und Sieben kommt.“  – „Ein feiner dunkler Riss“ von Joe R. Lansdale, S. 14

Eigentlich wollte ich gar nicht näher in die Leseprobe und Geschichte absteigen, bei Joe R. Lansdale bin ich dann nämlich immer ganz schnell mittendrin und dann? Dafür ist eine Leseprobe eigentlich viel zu kurz!
Und dann ist es passiert: schon die Beschreibungen der kleinen Stadt Dewmont, Stans unheimlich coolen Freundes Richard und der Lebensweise damals haben mir unglaublich viel Spaß gemacht (und das obwohl ich den Fünfzigerjahren sonst vom Lebensgefühl mit Rockabilly nicht viel abgewinnen kann). Jetzt schon habe ich mich also wieder in die „Erzählweise“ der Geschichte verliebt und will am liebsten nicht mehr aufhören.
„Bestimmte Wörter, die heute mit größter Selbstverständlichkeit ausgesprochen werden, fielen damals in anständiger Gesellschaft äußerst selten. Selbst die Worte »verdammt« und »Scheiße« konnten, wenn Frauen anwesend waren, eine Unterhaltung so gewiss zum Verstummen bringen wie ein Schlachthammer eine Kuh“ – „Ein feiner dunkler Riss“ von Joe R.Lansdale, S. 14

So wie die Kuh vom Schlachthammer werde ich gerade von der Müdigkeit zum Schweigen gebracht. Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass ich hoffe, dass ich dieses Buch lesen darf… sonst wird es früher oder später definitiv hier einziehen :-)… ich freu mich schon!

2 Comments

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  1. 1
    Druckbuchstaben

    Huhu,

    ich hab das Buch schon seit ewigen Zeiten bei mir zu Hause und bin noch nicht dazu gekommen es zu lesen. Nach deiner Meinung zum Leseeindruck sollte ich das schnellstens ändern =). Ich drück dir die Daumen. Hast du mal in „Ich bin Tess“ reingelesen?

    LG
    Anja

    • 2
      Alexandra.Luchs

      Wenn das Buch einfach so bei dir schlummert würde ich an deiner Stelle zumindest mal reinschauen, wenn du das nächste Buch beginnen möchtest, ich finde bei Lansdale merkt man total schnell, wie man in die Bücher abtaucht. :-)

      In „Ich bin Tess“ werde ich noch rein schauen, gestern war ich einfach zu müde … ich bin aber schon sehr gespannt. Hast du es schon angelesen?

      LG Alex

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