Rezension: Wie die Franzosen die Liebe erfanden von Marilyn Yalom


Ich hatte mal wieder Glück bei vorablesen! Obwohl Glück hier wohl eher heißt, einer von nur 159 gewesen zu sein. Bei 100 Freiexemplaren also fast eine sichere Bank und im Nachhinein bin ich sehr froh darüber.

„Wie die Franzosen die Liebe erfanden“ von Marilyn Yalom
Graf Verlag
420 Seiten (plus 23 Seiten Anmerkungen und Personenregister)
22,99 € (Hardcover)

Es ist ein Sachbuch. Seine Geschichte ist die französische Literatur der letzten 900 Jahre. Allein das erfüllt einen mit Ehrfurcht und Angst. Wer will sowas lesen? Außer sie oder er studiert französische Literatur.

Aber hier liegt der besondere Zauber dieses Buches – man möchte es lesen! Man möchte es gerade zu verschlingen und wünscht sich gleichzeitig die Zeit zu haben all das, was die Autorin beschreibt, parallel lesen zu können.

Marilyn Yalom erzählt in beschwingter Leichtigkeit von der Geschichte und der Seele der Franzosen, fasst etliche Bücher zusammen, erzählt dutzende Biografien und hat immer eine Anekdote aus oder eine Verbindung zu ihrem eigenen Leben parat. Es ist unglaublich. Vor allem, wenn man sich nur für einen Moment vergegenwärtigt, welches Wissen, welche Recherche, welche Arbeit hinter einem solchen Werk steckt. Es ist wahrlich ein Lebenswerk.

Es ist spannend, interessant, lehrreich, unterhaltsam, amüsant und eine Sammlung der schönsten, schaurigsten und unglaublichsten Liebesgeschichten. Denn die meisten sind wahr. Jeder der Biografien mag, kann es lesen. Aber auch jeder, der sich für Frankreich, die Liebe und Literatur interessiert. Eigentlich jeder, der das hier gerade liest – denn es ist vor allem eine Besprechung aller großen Werke und Schriftsteller Frankreichs. Und dazu aus der Sicht einer Amerikanerin, die trotz ihrer prüden Heimat auch mehrere Kapitel der gleichgeschlechtliche Liebe widmet.

Ich könnte noch seitenweise so weiter erzählen – daher bleibt mir nur eins: Fünf von fünf Leseratten für dieses erstaunliche Buch, an dem ich keinen Makel finden kann und das wohl noch lange in meinem Bücherregal verbleiben wird und das ich noch oft in de Hand nehmen werde. Schon allein, weil es sehr viele gut abgehobene Zitate enthält und damit ein Quelle für viele Liebesbekundungen darstellt. Und deswegen auch ein Platz auf der Top Twenty Liste.

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