Rezension: Body Farm von Patricia Cornwell


Endlich habe ich eine weitere SUB-Leiche aus dem Stapel geholt und gelesen. „Body Farm“ von Patricia Cornwall hat mir meine Schweigermama ausgeliehen, nachdem wir uns begeistert über die echte Body Farm in Tennessee unterhielten. Da dem Buch der Schutzumschlag fehlt, dachte ich erst es wäre ein in sich abgeschlossener Thriller. Dass das Buch zur Kay Scarpetta Reihe gehört, habe ich erst später gemerkt.

„Body Farm“ von Patricia Cornwell
Kay Scarpetta Reihe Band 5
400 Seiten
9,99 € (Hardcover)

Ein kleines Mädchen wird in einer amerikanischen Kleinstadt ermordet aufgefunden, alle Spuren weisen auf den ersten Blick auf einen bekannten Mörder hin. Doch an der verstümmelten Leiche sind auch andere, seltsame Spuren zu finden. Als dann einer der ermittelnden Polizisten auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, werden Kay Scarpetta und ihr Team zu dem Fall gerufen, um die Polizei der Kleinstadt bei den Ermittlungen zu unterstützen.
Für pathologische Krimis habe ich ja, anders als für Thriller der Marke „Nackt und Zerhackt“, noch immer etwas übrig. Akribische Spurensuche und die interessanten wissenschaftlichen Details machen für mich eine ganz besondere Faszination aus. Der Titel klang in dieser Hinsicht vielversprechend und Geschichten über die Body Farm begeistern mich sowieso. Leider hatte das Buch davon nur recht wenig zu bieten. Zwar war die Handlung spannend und die Ermittlungen interessant dargestellt, jedoch nehmen Kay Scarpettas persönliche Probleme einen viel zu großen Anteil des Buches ein.

Ich weiß nicht ob es mir allein so geht, aber ich möchte prinzipiell gerade bei Krimis und Thrillern in sich abgeschlossene Geschichten lesen. Die familiären oder gesundheitlichen Probleme der Ermittler können dabei Randthema sein, sollten aber innerhalb eines Buches wieder abgeschlossen werden. Auf Dauer finde ich es doch extrem anstrengend x Reihen zu verfolgen, in denen jeder Polizeibeamte, Pathologe oder Profiler andere psychische Zerwürfnisse, Affären und Süchte hat. Für die eigentliche Handlung sind diese Randthemen meist völlig unnötig und wenn man nicht gerade die Serie verfolgt, sind sie auch meist nicht sonderlich spannend. Der Hang zur Serie scheint bei vielen Krimiautoren aber ungebrochen und ich habe das Gefühl vor lauter Reihen kaum noch Einzelbände zu entdecken.

Patricia Cornwell mit Kay Scarpetta, Cody McFadyen mit Smoky Barrett, Tess Gerritsen mit Rizoli & Isles, Andres Franz/Daniel Holbe mit Julia Durant… Was sagt ihr zu Autoren mit dem Hang zur Serie?
Für „Body Farm“ von Patricia Cornwell eine Bewertung abzugeben gestaltet sich für mich wirklich schwierig, das Buch hat durch die schon angesprochene starke Verbindung zur Reihe für sich genommen wenig Reize. Die Figuren wurden als bekannt vorausgesetzt und ihre privaten Probleme haben mich nur mäßig interessiert. Da der Krimianteil recht gering war, der beschrieben Fall an sich aber sehr spannend vergebe ich neutrale 3 von 5 Leseratten.

Das Buch in einem Tweet: Fangt nicht mit Band 5 bei einer Reihe an! Spannender Krimi aber verwirrende persönliche Probleme in „Body Farm“.

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