Filmfreitag: Die Entdeckung der Unendlichkeit


Ein Filmfreitag? Eigentlich wollten wir euch doch heute „das Buch mit der Ente“ vorstellen, auf das der charmante Autor höchst persönlich schon neugierig gemacht hat. Es gibt aber auf Grund aktueller Ereignisse eine kleine Programmänderung. Morgen kommt der „Entenblues“, heute ein letzter Filmfreitag des Jahres.

Am Mittwoch hatten wir unsere interne Read Pack-Weihnachtsfeier. Burger, Cocktails, Wichtelgeschenke und danach ab in die Sneak. In der Sneak haben wir wirklich schon völlige Absonderlichkeiten er- und überlebt, darüber erzählen wollten wir diesmal nicht. Als dann aber tatsächlich unser beider Wunschfilm gezeigt wurde war klar, davon müssen wir doch erzählen!

entdeckung_der_unendlichkeit_Filmplakat„Die Entdeckung der Unendlichkeit“
Universal Pictures
Kinostart: 25.12.2014
Spiellänge: 123 Minuten
FSK 0

Stephen Hawking gilt als einer der brillantesten Köpfe unserer Zeit. Bahnbrechende Erkenntnisse der Physik gehen auf seine Forschung zurück und mit „Eine kurze Geschichte der Zeit“ hat er später auch eine breite Öffentlichkeit für theoretische Physik begeistern können. Er erkrankte in den 1960er Jahren an der degenerativen Nervenkrankheit ALS, doch obwohl sein Körper immer gefangener war, blieb sein Geist frei. In „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ wird ein Abschnitt des gemeinsamen Lebens von Jane und Stephen Hawking erzählt. Es ist die Geschichte vom ersten Treffen des Paares über ein (zum Teil wirklich beschwerliches) gemeinsames Leben bis zu Stephen Hawkings großem Durchbruch.
Der Film basiert auf der Biografie von Jane Hawking „Die Liebe hat elf Dimensionen“ (die immer noch ungelesen auf Susis SUB ruht). Den wichtigsten Anteil am Film nimmt daher auch die Beziehung zwischen Jane und Stephen Hawking ein. Die Schauspieler haben diese beiden besonderen und doch eben normalen Personen wunderbar dargestellt. Jane und Stephen wirkten ganz echt und irgendwie unperfekt, aber gerade dadurch zum verlieben.
Aber natürlich wird auch Stephen Hawkings Forschung und seine Erkrankung thematisiert. Es ist tragisch zu verfolgen, wie der begabte Student durch die Diagnose so zurückgeworfen und verzweifelt wird. Umso besonderer ist die spätere Entwicklung und wie Stephen Hawking der Diagnose seiner Ärzte einfach zu Trotzen scheint. „Stephen widerlegt gern jede Erwartung“ sagt eine der Figuren im Film über den Physiker und genau diesen Eindruck erweckt auch der Film. Trotz aller Härte seiner Krankheit wirkt nichts mitleidig. Natürlich ist es bedrückend die Entwicklung seiner Krankheit zu verfolgen, aber dabei bleibt der Blick auf Stephen Hawking immer respektvoll.

Inhaltlich hat der Film also einiges zu bieten. Auch die Schauspieler sind perfekt für ihre Rollen geeignet, gerade Eddie Redmayne spielt die Rolle von Stephen Hawking wirklich überzeugend. Zu all dem kommt eine wirklich gelungene filmische Umsetzung: die physikalischen Erkenntnisse Hawkings werden mit tollen Aufnahmen versinnbildlicht, jede einzelne Aufnahme wirkt „schön“, die Filmschnitte und Blickwinkel ungewöhnlich und passend. Das ganze wird begleitet von wunderschöner Filmmusik einfach was für’s Herz.

Ein Film der also nahezu perfekt war, für eine Sneak allemal. Leider war er so gut, dass das „mehr“ gefehlt hat. Die Handlung startet 1963 in Oxford und begleitet das Paar über viele gemeinsame Jahre. Dabei war es wirklich schwierig, diesen Handlungsverlauf im Film zeitlich einzuordnen. Es gab keine Information über die Jahreszahlen und auch die Schauspieler wurden nicht wesentlich gealtert dargestellt. Die aktuelleren Entwicklungen bleiben außerdem außen vor. Der Film wirkte fast schon zu sehr gerafft.
Dieser Raffung ist leider auch viel zum Opfer gefallen was man gern noch über Stephen Hawkings Persönlichkeit, seine Forschung und auch seine Krankheit erfahren hätte.

Unterm Strich ein Film der so toll unterhalten hat, dass die Zeit wie im Flug vergangen ist. Das Publikum der Sneak war sich einig und wir uns auch: unterm Strich sind es 4 von 5 Kinoratten. Die eine Ratte fehlt, weil einige Informationen und Aspekte die zur Biografie gehört hätten zu kurz gekommen sind. Sonst ein Film zum Verlieben und ganz bestimmt ideal für die kommenden Weihnachtsfeiertage! Los, ab in’s Kino!

Der Film in einem Tweet: „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ war kurzweilig & unterhaltsam, tragisch und humorvoll. Die Biografie einer beeindruckenden Persönlichkeit!

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