Buchtipp: Die Tote in der Bibliothek von Agatha Christie


Ein bisschen vermessen ist es ja schon. Eigentlich bin ich keine Literaturkritikerin und hab‘ nix passendes studiert, trotzdem nenne ich meine Buchtipps sonst ganz frech einfach „Rezension“. Das ist bei neuen Romanen, Biografien oder Krimis schon manchmal komisch. Ich kleines Licht beurteile ja schließlich einfach, ob ein Buch gut ist, oder schlecht oder wie auch immer. Natürlich betone ich immer wieder, dass das ganz individuelle, zum Teil laienhafte, Meinungen eines Herzblutlesers sind und doch… bei echten Klassikern wird’s haarig. Also gibt’s heute mal nur eine Leseempfehlung zu einem Krimiklassiker.

die_tote_bibliothek“Die Tote in der Bibliothek” von Agatha Christie
Atlantik Verlag
208 Seiten
9,99 € (Taschenbuch)

Statt   eines   gemütlichen   Morgentees  findet  die  Familie  Bantry  die namensgebende Tote in ihrer Bibliothek. Eine fremde Frau liegt dort auf dem Läufer,  verrucht  gekleidet  und  mit eindeutigen Würgemalen. Da weder der Colonel  noch  die Polizei einen Rat wissen, ruft Mrs. Bantry ihre Freundin Mrs. Marple zu Hilfe. Die beiden rüstigen Detektivinnen quartieren sich in einem nahegelegenen Hotel ein, um alle Verdächtigen gut im Auge behalten zu können.

Die  Krimis von Agatha Christie sind typische Kandidaten fürs „mal wieder“, „noch  mal“  und „immer wieder“ Lesen. Die kurzen Geschichten sind spannend geschrieben,  weisen  einen  gewissen  Witz  auf und sind feinste englische Krimiunterhaltung.  Für  mich  war  schon  immer  Miss Marple die heimliche Favoritin  und hat vor (dem ebenfalls sehr unterhaltsamen und sympathischen) Hercule Poirot klar die Nase vorn. Die rüstige Dame mit dem Gespür für schwere Verbrechen ist einfach unglaublich charmant und schnüffelt sich durch so manches Komplott.
Auch diese Geschichte ist wieder voll  von  Liebe  und  Intrigen, Erbschleicherei, Geldgier und vielen Dramen. Natürlich gibt es passend dazu auch   die   richtigen   Charaktere:   der  schmierige  Filmproduzent, die geldgierige  Schwiegertochter  des reichen Invaliden… ein bisschen Klischee ist das immer, aber für mich extrem unterhaltsam.
Die  Bücher  von  Agatha  Christie  eignen  sich  nämlich  durch ihre klare Struktur   und  den  begrenzten  Personenkreis  ideal  zum  miträtseln  und mitfiebern.  Vielleicht  habe  ich  diesmal nicht besonders gut aufgepasst, aber  zumindest  mich  hat  die  Auflösung von „Die Tote in der Bibliothek“ dabei doch noch ein bisschen überrascht.

Eigentlich  wurde  ich  durch  die  tolle neue Covergestaltung des Atlantik Verlags wieder auf diesen Klassiker aufmerksam, als ich dann aber einmal in die Geschichte eingestiegen war, wollte ich immer mehr. Die heimelige Atmosphäre  und  angenehme,  ruhige  Spannung  in  den  Büchern  von Agatha Christie begeistert mich immer wieder. Wer also noch keines der Bücher kennt oder sie lang’ nicht mehr zur Hand genommen hat: macht’s mir nach und holt euch ein bisschen englisches Flair ins Bücherregal.

5 Comments

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  1. 1
    Cookie

    Ich hatte neulich noch einen Krimi von Agatha Christie in der Hand und sagte mir, dass ich unbedingt mal wieder etwas von ihr lesen muss. Deine Rezension (beziehungsweise Leseempfehlung ;)) hat mir nun umso mehr „Appetit“ gemacht, danke! :)

    LG
    Cookie

    • 2
      Alexandra

      Hi Cookie,

      es freut mich, wenn du jetzt auch wieder Lust auf einen Krimi von Agatha Christie hast :) Bei mir war es das Cover, dass den Anstoß gegeben hat und am Ende fragt man sich, warum man nicht früher zu so einem Buch gegriffen hat! :)

      Viele Grüße
      Alexandra

  2. 3
    Melissa

    Ich habe zwar entsprechendes studiert und arbeite sogar in einem ähnlichen Bereich, und nenne meine Rezensionen dennoch im Titel immer nur „Gelesen“. So wie du fühlte ich mich sonst anmaßend. Allerdings hat sich der Begriff Rezension doch erheblich gelockert und Rezensionen oder Kritiken (noch schlimmer) in Magazinen und Zeitungen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren bzw. nicht mehr nur ausschließlich. Ich denke, da haben wir Blogger einen guten Beitrag dazu geleistet. Und laut Duden bedeutet rezensieren auch shclicht kritisch betrachten. Und das tut ihr hier ja. Jene, die sich das nciht trauen, die dürften ihre Bieträge also nicht so nennen.
    So, genug Korinthenkackerei: Mit Agatha Christie ist meine Leseleidenschaft erst so richtig entfacht. Das habe ich verschlungen, als ich so 9-12 Jahre alt war. Und für meine Masterarbeit durfte sie auch noch einmal ran. Ich schätze diese Dame wirklich sehr. Von daher: eine schöne Empfehlung :-)
    Liebe Grüße
    Melissa

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