Ein Blick in die Verlagsvorschau von… Kiepenheuer & Witsch


Mittlerweile steht eine Unmenge an Büchern aus dem Kiepenheuer & Witsch Verlag auf meiner Wunschliste. So viele, dass ich nicht mehr davon träume nachts im Supermarkt eingeschlossen zu sein, sondern im Verlagshaus von Kiepenheuer & Witsch…

Baba_Dunja“Baba Dunjas letzte Liebe” von Alina Bronsky
Erscheint am 17.08.2015

Baba Dunja ist eine Tschernobyl-Heimkehrerin. Wo der Rest der Welt nach dem Reaktorunglück die tickenden Geigerzähler und die strahlenden Waldfrüchte fürchtet, baut sich die ehemalige Krankenschwester mit Gleichgesinnten ein neues Leben im Niemandsland auf. Wasser gibt es aus dem Brunnen, Elektrizität an guten Tagen und Gemüse aus dem eigenen Garten. Die Vögel rufen so laut wie nirgends sonst, die Spinnen weben verrückte Netze, und manchmal kommt ein Toter auf einen Plausch vorbei. Während der sterbenskranke Petrov in der Hängematte Liebesgedichte liest und die Melkerin Marja mit dem fast hundertjährigen Sidorow anbandelt, schreibt Baba Dunja Briefe an ihre Tochter Irina, die Chirurgin bei der deutschen Bundeswehr ist. Doch dann kommt ein Fremder ins Dorf – und die Gemeinschaft steht erneut vor der Auflösung.

Wenn ein Buch mit “komisch, klug und herzzerreißend” beschrieben wird und schon der Klappentext eine Story zwischen Lachen und Weinen verspricht, bin ich vom Fleck weg verliebt. Ein wenig Poesie und was fürs Herz, das klingt nach einer wertvollen Geschichte, die  mir den Spätsommer versüßen soll.


 

Vater“Sei mir ein Vater” von Anne Gesthuysen
Erscheint am 12.11.2015

In ihrem neuen Roman verwebt Anne Gesthuysen eine ungewöhnliche Familiengeschichte mit dem spektakulären Leben einer französischen Malerin. Eine Expedition auf den Spuren eines geheimnisvollen Gemäldes wird zur letzten Reise eines ungewöhnlichen Trios. Als Lilie erfährt, dass der Vater ihrer Freundin Hanna schwer erkrankt ist, will sie sich umgehend auf den Weg an den Niederrhein machen, zu den beiden Menschen, die sie bereits vor vielen Jahren zur Ersatzfamilie erkoren hat. Doch in ihrer Pariser Wohnung erwischt sie einen Einbrecher, der ausgerechnet ein altes Bild klauen will, das bislang höchstens sentimentalen Wert für sie besaß. Der Eindringling entkommt, und Lilie findet einen mysteriösen Brief einer Frau namens Georgette Agutte im Bilderrahmen. Da sie weiß, wie sehr Hannas Vater Geheimnisse liebt, nimmt sie das ramponierte Bild und den Brief kurzerhand mit nach Xanten.

Mit “Wir sind doch Schwestern” hat mich Anne Gesthuysen davon überzeugt, dass sie es schafft mich mit ihren Geschichten zu verzaubern. Die Figuren waren so liebevoll und witzig gezeichnet, die Geschichte rührend, ein Buch das man einfach lieben muss. “Sei mir ein Vater” klingt für meinen Geschmack noch besser… im Klappentext gibt’s nämlich ein GEHEIMNIS! Smiley.


 

Andrew“In Andrews Kopf” von E.L. Doctorow
Erscheint am 17.08.2015

In seinem neuen Roman nimmt uns E.L. Doctorow, einer der ganz Großen der zeitgenössischen amerikanischen Literatur, mit auf eine Reise in das Bewusstsein eines Mannes, dessen Leben nicht immer geradlinig verlief und dem die Trennschärfe zwischen Fakten und Fiktion abhandengekommen zu sein scheint. Andrew erzählt die Geschichte seines Lebens, eines Lebens voller dramatischer Umstände und Tragödien. Er erzählt von seinen Töchtern; die erste starb durch seine Schuld, die zweite musste er weggeben. Er erzählt von seinen Ehefrauen; von der ersten ist er getrennt, die zweite starb, weil sie am 11. September 2001 joggen ging. Und er erzählt von seinem Traum als Kognitionswissenschaftler: einem Computer, in dem das Bewusstsein sämtlicher Menschen, die je gelebt haben, reproduziert und gespeichert wäre.

Auch hier gibt’s wieder eine Geschichte fürs Herz, aber diesmal auch (titelgebend) für den Kopf. Die Themenvielfalt in diesem Roman scheint atemberaubend und ich freu mich jetzt schon auf diese Geschichte. Wahrheit und Wahrnehmung, Erinnerung, Gehirn und Verstand sind nur einige der angesprochenen Themen, die in diesem Buch behandelt werden.

 

Eigentlich hatte ich mit diesen drei Büchern meine Liste für den Herbst bei Kiepenheuer & Witsch schon abgeschlossen, bis ich bei einem Buch plötzlich nochmal heftiges bibliophiles Herzklopfen bekam… Ich weiß noch nicht, ob die Geschichte so transportiert werden kann, wie ich mir das erhofft habe, aber da bahnt sich etwas ganz besonderes an:

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“S” von J. J. Abrams und Doug Dorst
Erscheint am 08.10.2015

Eine junge Studentin findet in der Bibliothek ein Buch, in das ein anderer Student Hunderte von Randbemerkungen gekritzelt hat, offenbar im Bemühen, der wahren Identität des unter Pseudonym schreibenden Autors V. M. Straka auf die Spur zu kommen. Die junge Frau ist fasziniert und ergänzt die Notizen mit eigenen Mutmaßungen. Zwischen den beiden Studenten Jen und Eric entspinnt sich eine lebhafte Unterhaltung, die allein auf den Seiten des Romans »Das Schiff des Theseus« stattfindet. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem mysteriösen Autor V. M. Straka.

Hier wird das Buch als Medium wirklich gefeiert und auch ich als bekennender eReader-Fan komme ins Schwärmen. Ein Buch, das von Randnotizen übersät ist, mit allerlei Beilagen ergänzt wird und so eine Geschichte über eine Geschichte erzählt. Ich bin wirklich begeistert. Noch bin ich wie gesagt unschlüssig, ob man diese Flut an Bildern und Texten schlussendlich zu einer Geschichte verbinden kann, auf jeden Fall verspricht das ein ganz besonderes Leseerlebnis!

2 Comments

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  1. 1
    Kerstin scheuer

    Eigentlich wollte ich ja um Verlagsvorschauen einen weiten Bogen machen und das aktuelle Prorgramm genießen. Aber wenn Ihr schon eine Vorauswahl trefft…

    „S“ klingt sehr interessant. Es erinnert mich an „Die Karte meiner Träume“ von Reif Larsen. Da wird das eigentlich Drama der Geschichte auch nur in Randnotizen erzählt. Ich fand es sehr gut, wenn auch anstrengend zu lesen. Der Film gefiel mir nicht so gut.

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