Rezension: Angriff der unsinkbaren Gummienten von Christopher Brookmyre


Sonntag ist Lesezeit und Blogzeit. Heute gab es direkt zwei tolle Artikel, die mir eine riesige Freude gemacht haben. Die liebe Melissa hat ihre persönliche “Blogroll Top 10” veröffentlicht und tatsächlich haben wir dort, neben unheimlich tollen anderen Blogs, ein Plätzchen gefunden. Außerdem gibt’s heute auf Literaturschock ein Interview mit uns (*gnihihi… ist das nicht aufregend?). Da haben Susi und ich ein wenig über Lesevorlieben und den Rattenbau geplaudert. Ich freu mich so!
Um den Tag noch würdig abzuschließen, möchte ich euch heute von einem Buch erzählen, das ich erst im zweiten Anlauf so richtig genießen konnte, dafür nun umso mehr! Eines meiner Lesehighlights aus dem Mai.

140408_brookemyre.indd„Angriff der unsinkbaren Gummienten“ von Christopher Brookmyre
Galiani Berlin Verlag
416 Seiten
14,99 € (Taschenbuch)

Wahrsager und Medien sind nicht gerade dafür bekannt, mit fairen Mitteln zu spielen. Da ist es logisch, dass dem TV-Star und Medium Gabriel Lafayette einiges Misstrauen entgegenschlägt, als dieser die Einrichtung eines wissenschaftlichen Lehrstuhls zur Paranormalen Wissenschaft vorantreibt. Als skeptischen  Beobachter und Kontrolleur der Experimente wird der Journalist Jack Parlabane ausgewählt. Mit Betrügereien und Gaunereien kennt er sich schließlich aus, doch was Jack erlebt ist mehr als Hokus Pokus und fauler Zauber, es wird kriminell…

Ich habe „Angriff der unsinkbaren Gummienten“ nun zweimal gelesen, zumindest zweimal begonnen. Beim ersten Mal quälte ich mich mehr durch den Beginn der Geschichte und konnte die Zusammenhänge der Handlung nicht wirklich durchschauen. Entsprechend unspannend kam mir alles vor und ich ließ das Buch nach gut einem Viertel liegen. Als ich die Geschichte nun noch einmal neu begann, hatte ich gleich eine viel bessere Verbindung dazu und war schnell völlig in die Handlung versunken.
Vielleicht war es die Vielzahl bzw. die verwirrenden Verbindungen der Charaktere, die mich beim ersten Lesen davon abhielten, das Buch zu genießen. Wenn man aber die ersten Kapitel aufmerksam verfolgt ist eigentlich alles sehr schnell klar, die Geschichte faszinierend. Die Handlung wird im Ton einer klassischen Kriminalgeschichte erzählt, allein das Verbrechen ist nicht ganz so offensichtlich. Erst durch das mit- beziehungsweise gegeneinander der Charaktere wird später klar, was hinter all dem Zauber liegt. Die Spannung der Geschichte zieht sich eindeutig daraus, dass diese vielfältigen Verwirrspiele erst nach und nach aufgedeckt werden.
Dazu ist der kaltschnäuzige Journalist Jack Parlabane genauso wichtig, wie das charismatische Medium Lafayette. Täter und Opfer sind auf den ersten Blick nicht zu erkennen, auch sie zeigen sich erst im Verlauf des Buches. Alle Charaktere sind ziemlich schräge Vögel, aber liebevoll beschrieben und durchweg sympathisch. Selbst die Schurken.
Toll gefallen haben mir der derbe, schwarzhumorige Ton und der Detailreichtum der Geschichte. Sie wird wechselnd aus den Mitschriften einer Anhängerin Lafayettes und den Beobachtungen Parlabanes erzählt. Klar, dass wir dort beim einen die volle Skepsis, bei der anderen die volle Bewunderung spüren. Auf das Gesagte kann man sich bei beiden schwerlich verlassen, vielmehr ist die Wahrheit häufig zwischen den Zeilen versteckt, faszinierende Details lauern gleich auch mal ganz am Rande.
Alles in allem ein Buch das mit Witz und Spannung punkten kann und mich absolut hätte begeistern können. Lediglich der beschwerliche Einstieg in die Geschichte dämpft meinen Eindruck etwas, nicht auszudenken, hätte ich das Buch einfach abgebrochen! Mir wäre wirklich eine ganz besondere Geschichte entgangen. Unterm Strich vergebe ich 4 von 5 Leseratten, die nun mehr von Brookmyre wollen!

Das Buch in einem Tweet: Fast ertrunken, später begeistert geschwommen: mit den unsinkbaren Gummienten erwartet den Leser Humor, Spannung, Hokus Pokus &Enthüllungen!

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