Ein Blick in die Verlagsvorschau von… Piper


Im Herbst drohe ich in Biografien und völliger Gefühlsduselei zu versinken. Der Piper Verlag ist daran nicht ganz unschuldig. Auch in dieser Vorschau habe ich “was fürs Herz” entdeckt. Vielleicht sollte ich zur Abwechslung noch Ausschau nach ein paar Thrillern halten? Da wird sich doch was finden lassen, jetzt zeige ich euch aber erst einmal die aktuellen Schätze aus diesem tollen Verlag.

Magdalena“Magdalena” von Maarten ‘t Hart
Erscheint am 05.10.2015

»Nach meinem Tod«, sagte Maarten ‚t Harts Mutter oft, »kannst du über mich schreiben, was du willst, aber verschone mich, solange ich lebe.« Der Sohn, einer der berühmtesten europäischen Romanciers, hat sich daran gehalten. Er hat bislang nicht davon erzählt, wie ausgerechnet ein kaputter Hosenträger die Liebe zwischen seinen Eltern stiftete, hat verschwiegen, dass sein Vater im Grunde der Überzeugung war, man könne ein Pferd mehr lieben als eine Frau. Nun aber, drei Jahre nach ihrem Tod, erscheint »Magdalena«: ein Buch über das große Geheimnis, das sich Kindern hinter dem Zusammenhalt der Eltern zu verbergen scheint, ein ungeschminktes Zeugnis dessen, was der begnadete Erzähler ‚t Hart bislang alles nicht erzählt hat, und ein schmerzvoll schönes Buch über Mutter und Sohn.

Ich sagte es schon. Es geht weiter mit Biografien und Lebensgeschichten. Ich finde die Weisheiten und kleinen Dramen, die sich auch im Leben ganz unscheinbarer Menschen verbergen sehr faszinierend. In diesen Büchern kann ich völlig abtauchen und finde mich umso mehr gefangen, weil ich weiß, dass das eben keine Fiktion ist.

 

Charley“Briefe an Charley” von Annette Pehnt
Erscheint am 14.09.2015

Charley ist weg, schon lange. Aber seine Gefährtin lässt nicht ab von ihm. Zwar hat Charley sie verlassen, aber sie verlässt ihn noch lange nicht. Immer noch ist er ihr Gegenüber, ihr Gesprächspartner, sie denkt für ihn mit, sie sammelt Fundstücke für ihn, sie liest ihm vor, schreibt ihm Geschichten und führt Listen. In ihren Briefen an ihn dreht und wendet sie die gemeinsame Zeit. Wut, Verlassenheit, Sehnsucht und Erinnerungen wechseln einander ab. So erfindet sie Charley jeden Tag neu. Und mit dem Schreiben wächst die Macht über ihren Geliebten: Die Erzählerin allein bestimmt, wer Charley war und ist. Zugleich geraten für alle Beteiligten Gewissheiten ins Rutschen: Wie war es damals wirklich?

Romane in Briefform haben immer etwas faszinierendes.  Es fühlt sich ja fast ein bisschen verboten an, in fremden Briefen zu lesen (ein ähnliches Prinzip wie bei Tagebüchern…). Schon deswegen reizt mich “Briefe an Charley”, die zugrunde liegende Geschichte wirkt aber zusätzlich so bewegend und bedrückend traurig, dass ich die Taschentücher parat lege und nun erfahren möchte, was mit Charley passierte.

 

Zwanzig_Zeilen_Liebe“Zwanzig Zeilen Liebe” von Rowan Coleman
Erscheint am 31.08.2015

Sorg dafür, dass dein Vater sich wieder verliebt. Iss jeden Tag Gemüse. Trau keinem Mann mit übermäßigem Bartwuchs. Tanz auf meiner Beerdigung zu Dean Martin. Nacht für Nacht bringt Stella diese und andere Zeilen zu Papier. Doch es sind nicht ihre eigenen Gedanken und Wünsche. Die Hospizschwester schreibt Abschiedsbriefe im Auftrag ihrer schwer kranken Patienten und überreicht deren Nachrichten, nachdem sie verstorben sind. Bis sie einen Brief verfasst, bei dem sie keine Zeit verlieren darf. Denn manchmal lohnt es sich zu kämpfen: Für die Liebe. Für das Glück. Für den einen Moment im Leben, in dem die Sterne am Himmel ein wenig heller leuchten …

Ich kann die Taschentücher gleich bei mir behalten. Auch “Zwanzig Zeilen Liebe” klingt nicht unbedingt nach leichter Kost. Aber auch hier gibt’s eben tragisch schöne Geschichten und Briefe, ihr merkt schon: ich bin recht einfach gestrickt in meinen Vorlieben. Aber ich kann mich damit herausreden, dass ich schon den Vorgänger der Autorin “Einfach unvergesslich” unheimlich gern lesen wollte und einfach nicht dazu kam. Das muss ich nun mit diesem Buch nachholen!

3 Comments

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  1. 2
    Mareike

    Tolle Auswahl. Okay, um Rowan Coleman mache ich persönlich lieber einen großen Bogen. Sicklit und ich werden wohl keine Freunde mehr. Ihr letztes Buch hat mich eher genervt.
    „Magdalena“ hingegen ist genau meins und ich habe das Buch auch direkt auf meine Wunschliste genommen, als ich die Vorschauen durchgeblättert habe.
    Piper hat mich dieses Mal sehr positiv überrascht! Allein die Cover sind doch schon bei einigen Büchern ein Kaufgrund.
    Liebste Grüße
    Mareike

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