Rezension: Das Jahr magischen Denkens von Joan Didion


Dieses Buch habe ich bei vorablesen für das Zitat der Woche gewonnen (hier nachzulesen).  An dem Tag, als ich die Überraschungspost entdeckte, rettete es mir den Tag und ich mochte es beim Anlesen direkt. Allerdings habe ich es wegen des Themas Tod etwas länger liegen lassen. Völlig unnötig.

Das Jahr magischen Denkens

“Das Jahr magischen Denkens” von Joan Didion, List Verlag
256 Seiten
9,99 € (Taschenbuch)

Joan Didions Mann John (man beachte den Hinweis auf dem Cover) stirbt nach fast vierzig Jahren Ehe plötzlich an einem Herzinfarkt. Beide haben auch aufgrund ihrer Tätigkeit als Schriftsteller ein sehr eng verwebtes Leben geführt, sodass Joan der Verlust sichtlich aus der Bahn wirft. Nur dass sie sich nicht aus der Bahn werfen lassen darf. Ihre Tochter liegt schwebend zwischen Leben und Tod auf der Intensivstation.

Was wie zu schwer um wahr zu sein scheint, ist wirklich passiert. Schlimm genug, dass Joan ihren Mann verliert, das erste Jahr der Trauer wird bestimmt von der ständigen Angst um ihre Tochter, was ihr die Trauer und Verarbeitung weiter erschwert.

Das Jahr magischen Denkens ist das sehr persönliche Buch einer Intellektuellen, das ihre Erlebnisse nachvollziehbar macht ohne je zu emotional zu werden. Ein sehr gutes Buch, dass trotz intellektueller Züge und dem schweren Thema leicht zu lesen ist.

Mich hat die Allgemeingültigkeit nicht ganz erreicht, es bleibt ein persönlicher Erlebnisbericht. Aber Leute in derselben Situation werden sich auf jeden Fall wieder und vielleicht auch Trost finden, in der Art und Weise, wie Joan versucht den Verlust zu verarbeiten. Für mich äußerst respektvolle vier von fünf Leseratten.

Das Buch in einem Zwitschern:
“Das Jahr magischen Denkens” ist die persönliche, berührende, kitschfreie Biografie einer Witwe im ersten Jahr: bereichernd & eindrucksvoll.

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