Rezension: Liebe am Ende der Welt von Anthony McCarten


Nachdem ich von „Ganz normale Helden“ und „Funny Girl“ schon begeistert war, möchte ich mich auch den übrigen Büchern dieses tollen Autors zuwenden. Im Rahmen des #jdtb16 schaffte es daher der Erstling McCartens „Liebe am Ende der Welt“ auf meine Leseliste und wurde mein erstes Buch 2016.

Ende_der_Welt„Liebe am Ende der Welt“ von Anthony McCarten
Diogenes Verlag
368 Seiten
10,90 € (Taschenbuch)

Drei schwangere Mädchen, eine plattgedrückte Kuh im Kornkreis und angebliche UFO-Sichtungen in einem Kaff am Arsch der Welt. Das sind die Zutaten von „Liebe am Ende der Welt“ von Anthony McCarten. Dazu gibt es noch eine wiedereröffnete Bibliothek, inklusive sexy Bibliothekar, und einen Bürgermeister mit großen Visionen für einen kleinen Ort. Wer dann am Ende wie und von welchem Alien schwanger wurde (oder auch nicht) verrate ich natürlich nicht, kann aber sagen, dass es ein großes Vergnügen ist all diesen Geschehnissen zu folgen.

Wie in seinen anderen Büchern schafft es McCarten auch in diesem, eine tolle Mischung aus skurrilen Geschehnissen und wunderschön formulierten Wahrheiten zu präsentieren. Die ganze Geschichte dreht sich um das beengte Kleinstadtleben, die Macht von Tratsch und Klatsch und auch ein bisschen um Neid und Gehässigkeit. Denn in dieser Geschichte wird schnell geurteilt, die Dorfbewohner stempeln die Mädchen ab, meiden und verlachen sie. Insgesamt ist das Ziel und die Aussage dieser Geschichte leider weniger eindringlich und klar als in den übrigen Büchern dieses Autors, die grundsätzliche Toleranz fällt auch hier schwer ins Gewicht und nebenbei kann „Liebe am Ende der Welt“ einfach wunderbar unterhalten.
Denn obwohl die Geschichte recht klar und einfach strukturiert ist, hat sich für mich ein echter Sog beim Lesen entwickelt. Bei McCarten weiß man nie, was er tut und wagt und so konnte ich durch das „vermutlich nicht, vielleicht doch!“ um all die Alien-Spekulationen das Buch erst aus der Hand legen, als alle offenen Fragen geklärt waren. Ein echter Pageturner.

Der Stil des Autors ist für mich persönlich perfekt: kurz und bündig, humorvoll durch herrliche Situationskomik und mit eben diesem Hauch von Weisheit, der die Geschichte davor bewahrt platt und trist zu werden.

Ein bisschen weniger Eindrucksvoll als „Funny Girl“ ist es vielleicht, weil die Konflikte und Kontraste weniger krass erscheinen, aber auch „Liebe am Ende der Welt“ war für mich ein literarischer Volltreffer und ein guter Einstieg in mein Lesejahr, 5 von 5 Leseratten.

Das Buch in einem Tweet: 3 schwangere Mädchen + 1 plattgedrückte Kuh im Kornkreis + angebliche UFO-Sichtungen in nem Kaff am Arsch der Welt = Liebe am Ende der Welt

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