Montagsfrage #84 von Buchfresserchen


Die heutige Montagsfrage bei Buchfresserchen hat Jay von Bücher wie Sterne vorgeschlagen und damit bei mir genau ins Schwarze getroffen, denn sie fragt:

„Wenn du ein/e Buch(-reihe) restlos vergessen könntest, um es/sie nochmal neu zu lesen, welche/s wäre das?“

Ich liebe das Gefühl, wenn ich einer Buchreihe völlig verfallen bin und weiß, dass ich noch genügend Bände vor mir habe. (Nahezu) unerschöpflicher Lesestoff mit geliebten Figuren und Welten. Einerseits fiebere ich auf die “Auflösung” hin, andererseits möchte ich doch eigentlich immer nur mehr und weiter lesen und nie (nie, nie!) fertig werden.

Bisher ist es mir genau zwei Mal passiert und somit höchst selten. Bei genau zwei Reihen geriet ich in dieses Fieber und wünschte heute, dass ich diesen ersten Sog noch einmal völlig neu erleben könnte.

„Der dunkle Turm“ von Stephen King

DarkTowerIch liebe den dunklen Turm! Dieser Epos ist für mich in seiner Form mit keinem Buch, keiner Reihe, absolut nichts vergleichbar. Er ist Western, Thriller, Fantasy, Horror und Liebesroman in einem. Eine ganz eigene Welt, wunderbare Charaktere und ein riesiges Abenteuer.
Oft meckern Leser, dass diese Saga zu irre und anders ist. Genau so ist es perfekt für mich! Ich liebe den rätselnden Zug, ich liebe die Wüste, den Mann in Schwarz und jedes Paralleluniversum.
Es war nicht der erste Band der Reihe („Schwarz“) der mich verzauberte, sondern Band Zwei (der „Drei“ heißt, logisch). In diesem Buch werden die treuen Begleiter des Revolvermanns vorgestellt und damit zwei Figuren, die mich dauerhaft durch mein Leben begleiten: Odetta Holmes und Eddie Dean.
Ein Ausspruch, den ich sonst für hochgradig sentimental halte und der mir nur selten herausrutscht, aber es fühlt sich so an, als wären diese Charaktere lange Wegbegleiter und Freunde für mich geworden. Sie treffen außerdem einen Nerv in mir, den bisher noch kein anderes Buch in dieser Form zum schwingen gebracht hat. Die Gründe sind vielfältig und recht privat Zwinkerndes Smiley.

Alles in allem: Ich wünschte, ich könnte diese Reihe nochmals zum ersten Mal lesen, mitfiebern und kämpfen und all das durchleben.

“MaddAddam” von Margaret Atwood

Einen ähnlichen Rausch, wenn auch nicht so extrem, erlebte ich mit der MaddAddam Trilogie von Margaret Atwood.

Auch in MaddAddam geht es um eine kaputte, raue Welt und den Kampf ums Überleben. Anders als beim dunklen Turm wird in diesen Büchern nicht auf jeder Seite mindestens ein Naturgesetz gebrochen Zwinkerndes Smiley. MaddAddam besticht (anders als der dunkle Turm) mit Überlegungen, die fast realistisch sind, fast echt sein könnten und deswegen ganz anders unter die Haut dringen. Ein bisschen Irrsinn gibt’s auch hier, deswegen passt das Buch wohl so gut zu mir.

Alles in allem: MaddAddam möchte ich noch einmal lesen, um die Gedankenexperimente und die Gänsehaut neu zu erleben.

1 comment

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    Mieze Schindler

    Stephen King hab ich früher sehr gerne gelesen, aber an seinen Epos hab ich mich noch nicht hingetraut – ich vermute, dass es mir eher nicht zusagen wird. Denn was ich an King immer so sehr geliebt habe, war, dass er völlig normal und authentisch beginnt und sich langsam (meistens) das Andere, das Böse einschlich. Andere Schriftsteller können das einfach nicht so wie er.
    Aber die ‚Turm‘-Reihe scheint damit eher wenig zu tun haben…
    Wer weiß, irgenwann vielleicht.

    Liebe Grüße,
    Linda

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