Rezension: Vierundzwanzig Stunden von Guillaume Musso


Mit “Vierundzwanzig Stunden” habe ich endlich ein Buch von Guillaume Musso gelesen. Vom Stil und den Ideen des Autors bin ich sehr angetan, wenngleich mich dieser Roman nicht völlig überzeugen konnte.

Anna möchte Schauspielerin werden und sagt nur widerwillig zu, als der junge Arzt Arthur sie als falsche Krankenschwester engagiert, um seinen Großvater aus der Psychiatrie zu befreien. Obwohl diese “Rolle” ihren Ambitionen absolut nicht entspricht, ist es ein Auftrag, der ihr Leben verändern wird. Denn mit diesem Tag verbinden sich Arthurs und Annas Schicksal…

Die Geschichte von “Vierundzwanzig Stunden” dreht sich um den Zauber (oder Fluch?) verrinnender Zeit und verpasster Gelegenheiten. Diese Themen werden allerdings nicht “ganz normal” durch die tragischen Entwicklungen eines Lebens dargestellt, sondern wirklich auf die Spitze gebracht. Die titelgebenden vierundzwanzig Stunden sind es, die für unsere Protagonisten alles bedeuten.

Aus Arthus Perspektive durchleben wir die Handlung, springen mit ihm wild durch die Jahre. Mich haben die spannenden Zeitsprünge und ungewöhnlichen Situationen der Geschichte wirklich gut unterhalten. Wie Arthur im wahrsten Sinne des Wortes gegen die Zeit ankämpft, versucht sich nicht zu verlieren und gleichzeitig Anna für sich zu gewinnen, ist schön zu lesen.
Mit jedem Kapitel beweist der Autor seinen Einfallsreichtum. Kurzweilig und amüsant fallen wir in die absurdesten Situationen und ich bemerkte beim Lesen kaum, wie das Buch dahinrauschte.

Was mir fehlte war leider das gewisse Extra bei der Konstruktion der Geschichte. Mit jedem neuen Kapitel wuchs die Hoffnung, auf die große und ganz besondere Auflösung. Diese wurde trotz einiger sehr schöner Momente leicht enttäuscht. Der echte “Aha-Moment” fehlte für meinen Geschmack. So fiel das Ende etwas schwach gegen den spannenden Aufbau der Handlung aus.
Auch die eigentlich zwangsläufig entstehenden Konflikte im Strudel der Zeit fallen etwas schwach aus. Zwar gibt es immer wieder Ansätze, für meinen Geschmack lösen sich entstehende Probleme aber zu geschmeidig und geräuschlos.

So sind es unterm Strich mittelgute 3 von 5 Leseratten. Schöne Lektüre für Sonnentage, aber bei mir persönlich kein Buch, das lange nachhallt. Vielleicht gingen auch einige Zwischentöne im Rausch der Handlung verloren?!

“Vierundzwanzig Stunden” von Guillaume Musso, übersetzt von Eliane Hagedorn, Bettina Runge, erschienen im Piper Verlag, 384 Seiten, 12,99 € (eBook)

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