Neu im Regal: eine kleine Flaute


Im Juni hatte ich eine kleine Flaute, zwar keine Leseflaute, wie vielleicht dieser Tweet vermuten lässt,

 

aber eine Blog- und Bücherflaute. Die erste eigentlich, seit es den Blog überhaupt gibt.Ich habe mir also verziehen, ich hoffe das tut ihr auch!

Eigentlich hätte der Juli richtig gut werden sollen. Ich hatte Urlaub und wollte im Buchladen stöbern, mir Neuerscheinungen und alte Perlen aus diversen Verlagsprogrammen anschauen und und und. Aus diesen Plänen ist nichts geworden und obwohl die Neuzugänge etwas geschummelt sind (insgesamt vier bestellte Bücher sind noch auf dem Weg hier her), ist es also auch diesen Monat recht übersichtlich mit meinen Neuzugängen.

Qualitativ und thematisch haben aber auch diese paar wenigen Stücke mich sehr gefreut und diesmal eine deutliche Tendenz: rau und amerikanisch darf es im Moment sein. Da ist es fast egal ob es ein (Internet)Thriller, eine Dystopie oder ein historischer Krimi ist.

Doch ich fange wohl besser zunächst mit “Eine von uns” von Harriet Cummings an. Das Buch hatte mich mit seinem britischen Charme und dem beschaulichen Setting schon in der Verlagsvorschau angesprochen. Nach einem Blick in die Leseprobe war klar: das muss ich lesen. Und habe es mittlerweile auch schon verschlungen. “Eine von uns” ist eine spannende aber trotzdem sehr ruhige Erzählung über die kleinen Abgründe hinter ziemlich spießigen Fassaden. Daneben geht es aber auch ums Zuhören und um Menschlichkeit, dazu aber später in meiner Rezension mehr!

Gleich im Anschluss habe ich “Heartware” von Jenny-Mai Nuyen gelesen. Ein Thriller, der sich um künstliche Intelligenz und das Internet dreht, aber nebenbei auch eine ganz klassische Liebesgeschichte erzählt. “Heartware” liest sich wunderbar rasant und spannend, kein Wunder zeichnet die Autorin doch kleine Storyboards und beschreibt ihre Szenen fast filmisch. Ich glaube übrigens, dass ich hier genau die Zielgruppe bin: eine technikaffines Frau, die sich neben der Sachlichkeit doch auch ab und zu Romantik wünscht.

Eine kleine Berg- und Talfahrt habe ich mit “Hard Revolution” von George Pelecanos erlebt. Zunächst hat mich der Krimi, der in den 1960er Jahren in Wahsington spielt ziemlich umgehauen: das Buch hat Flair, die Charaktere sind interessant und das Thema spannend. Leider entwickelte sich die Handlung dann ganz schön zäh und der Autor verlor sich hauptsächlich in der Nennungs (oder Beschreibung) von Songs und Autors aus dieser Zeit. Am Anfang habe ich die Lieder noch angehört und die Autos nachgeschlagen, das war später in dieser Masse absolut nicht mehr machbar und daher eher unnötiger Ballast.

Noch ungelesen liegt “American War” von Omar El Akkad auf meinem Lesesofa. Über dieses Buch bin ich ebenfalls in der Verlagsvorschau gestolpert und freue mich nun schon auf die Lektüre. Ja, ich habe schon einige wirklichskeitsnahe amerikanische Dystopien gelesen (zum Beispiel “California” von Eden Lepucki) aber dieses Setting fasziniert mich auch bei American War wieder aufs Neue. Ich bin gespannt welches Bild Omar El Akkad von unserer Welt und den Menschen zeichnet.

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