Rezension: Doctor Sleep von Stephen King


Ich habe in den letzten Tagen den neuen Roman von Stephen King „Doctor Sleep“ wirklich geradezu verschlungen. Da es eine Fortsetzung zu „Shining“ ist hatte ich dieses Buch vor Kurzem extra gelesen, um für den Nachfolger gerüstet zu sein. „Shining“ hat mir zwar sehr gut gefallen, meiner Meinung nach ist „Doctor Sleep“ aber nochmal um einiges stärker.


„Doctor Sleep“ von Stephen King
HEYNE Verlag
703 Seiten
22,99 € (Hardcover)
Nachfolgeband zu „Shining“ von Stephen King

30 Jahre nach den Geschehnissen im Overlook Hotel ist Daniel Torrance ein erwachsener Mann und eine gescheiterte Existenz. Die Erlebnisse seiner Kindheit verfolgen ihn, das Shining erlebt er eher als Last denn als Gabe und versucht daher seine Gefühle im Alkohol zu ertränken. Daniel versucht gerade sein Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken, als ein kleines Mädchen Kontakt zu ihm aufnimmt – mittels der Gabe ihres Shining. Das Mädchen sucht bei Daniel nach Beistand. Sie ist durch ihre starke Hellsichtigkeit einer Bande zu nahe gekommen, die es auf Kinder mit dem Shining abgesehen hat.
Es ist mal wieder ein King. Anders kann ich es gar nicht ausdrücken. Ich war von der ersten Seite an mittendrin in der Geschichte und total begeistert von der Stimmung des Buches. Vielleicht ist der Vorgänger insgesamt etwas gruseliger und setzt mehr auf düstere Effekte, aber auch in „Doctor Sleep“ kommt wieder ein schaurig schönes Gefühl auf. Die Atmosphäre ist dicht und ich war total gefesselt weil ich immer wissen wollte, wie es mit der Haupthandlung und den kleineren Nebensträngen weitergeht.
Ich habe mich vorher ziemlich gewundert, dass dieses Buch eine Fortsetzung zu „Shining“ bilden soll, ist dies doch bereits 1985 erschienen. Trotz aller Skepsis kann ich nun aber feststellen, dass es Stephen King perfekt schafft an die Handlung aus „Shining“ anzuknüpfen. Es werden einige lose Enden aufgefasst und manche Konflikte können die Charaktere erst in dieser Geschichte wirklich auflösen. Darin liegt eine der größten Stärken des Buches. Die aktuelle Handlung und die Bezüge zu „Shining“ werden so perfekt verwoben, dass beide Bücher danach eine Einheit bilden. Das gelingt, so absurd es klingt, gerade dadurch, dass „Doctor Sleep“ nicht den kalten Kaffee von damals aufwärmt, sondern eine komplett eigenständige Geschichte bietet. Diese Mischung aus Anknüpfung und Eigenständigkeit hat mich total begeistert.
„Doctor Sleep“ beantwortet die Frage, was eigentlich aus dem kleinen Jungen geworden ist, der damals so schreckliches im Hotel Overlook erlebte. Gleichzeitig werden faszinierende neue Charaktere vorgestellt, welche mir alle sehr ans Herz gewachsen sind (selbst „die Bösen“). Stephen King hat es für mich mal wieder geschafft sie alle echt wirken zu lassen.

Ich kann nicht anders: 5 von 5 Leseratten von mir für „Doctor Sleep“. Vom Cover bis zum letzten Satz hat mich dieses Buch komplett begeistert.

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