So many books, so little time?!


Das berühmte Zitat von Frank Zappa „So many books, so little time“ prangt im Moment auf Postkarten, Tassen und Beuteln. Es ist irgendwie „in“. Aber stimmt es auch? Also im übertragenen Sinn natürlich. Laut Statista gab es in 2017 unglaubliche 72.499 Neuerscheinungen in Deutschland. Eine Zahl, die ich mir nicht mal annähernd auf einem Haufen vorstellen, geschweige denn jemals lesen könnte.

Im ganz konkreten Sinn, halte ich das Zitat jedoch für zu reißerisch. Denn natürlich kann ich niemals alle Bücher lesen, aber ich kann schon ausreichend Zeit für meine persönlichen Leseziele finden. Wie ich das mache?

Ablenkungen reduzieren

Tatsächlich bin ich von dem „jeden Tag lesen“ abgekommen. Ich lese zwar ganz automatisch beinahe täglich, aber nach einem langen Tag und vielleicht noch einem schönen Event am Abend, lese ich jetzt oft nicht mehr.

Für mich der wichtigste Faktor um ausreichende und auch ergiebige Lesezeit zu gewinnen: Handy weg, Fernseher aus.

Lange Zeit hatte ich quasi dauerhaft den Fernseher „nebenbei“ laufen, während ich auf dem Sofa gelesen habe. Ich kann mich dabei schon ganz gut auf mein Buch konzentrieren, habe aber gemerkt, dass ich es eben noch besser genießen kann, wenn keine andere Geschichte um meine Aufmerksamkeit buhlt. Man würde ja auch nicht parallel ein Hörbuch hören.
Also stelle ich mir am Abend einfach Musik an oder (gruselig!) genieße sogar die Stille. Ich lese dadurch konzentrierter, kann mich mehr auf die Geschichte einlassen und lese oft sogar schneller. Schaffe also in derselben Lesezeit mehr Bücher als früher, ohne mich zu hetzen.

Vor allem das Handy frisst bei mir unheimlich viel Zeit, wird deshalb am Abend ans Ladegerät gelegt und dann nicht mehr in die Hand genommen. Das ist manchmal nicht ganz einfach (hier noch schnell ein Kommentar auf Instagram, da ein Chat per WhatsApp oder ein YouTube Video…Hach!) aber entspannt den Kopf und bringt mich dann endgültig in den Lese-Modus.

Zusätzliche Lesezeit

Tatsächlich bin ich gar kein so großer Fan davon in einen vollen, vielleicht stressigen Alltag zusätzliche Lesezeit zu quetschen. Ich möchte mich nicht stressen und einen privaten Lesemarathon führen. Aber ab und an gibt es schon Zeiten, in denen ich Lust aufs Lesen habe und bisher dachte, dass sich das doch gar nicht lohnt: morgens auf dem Weg zur Arbeit (ich bin je nachdem wie es läuft 15 bis 30 Minuten unterwegs) oder beim Warten (beim Arzt, auf eine Verabredung etc.). Das läppert sich auf den Monat gesehen zu ordentlicher Zeit.

Um für diese Fälle gerüstet zu sein habe ich jetzt eine eReader App auf meinem Handy installiert und kann ein paar Minuten abtauchen, wenn ich spontan Lust dazu habe. Ich muss nicht mehr lästige Bücher umher schleppen, um dann doch keine Gelegenheit zu haben sie zu lesen (das hat mich ungemein deprimiert). Ich surfe aber auch nicht mehr gelangweilt durchs Netz, weil gerade KEIN Buch verfügbar ist. Mein persönlicher Win-Win.

So komme ich im Moment auf ungefähr 8 Bücher im Monat und lese ohne mich zu Stressen mehr denn je. Lesen soll ja zu aller erst Spaß machen und ich glaube, wenn es das wirklich macht, liest man mehr und hat mehr Freude daran, als mit jedem Plan oder Zwang.

 

(c) Beitragsbild von pixabay

4 Comments

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  1. 1
    Susi

    Das mit dem Handy und der Musik kenne ich.
    Und wenn das TV läuft wird maximal dabei gestrickt. Fernsehen und lesen ist ein NoGo – zumindest für mich.
    Es ist halt schwer, sich von den Neuerungen nicht ablenken zu lassen und sich so etwas profanem, wie einem Buch zu widmen.
    Wobei ich seit 45 Jahren immer wieder feststellen muss: Es gibt nix besseres als ein gutes Buch.
    Man muss es sich in den heutigen Zeiten nur immer wieder ins Gedächtnis rufen.

    Schöne Woche
    Susi

    • 2
      Alexandra

      Liebe Susi,
      Danke für deinen Kommentar! Ich glaube du hast Recht, man muss sich einfach immer mal wieder ins Gedächtnis rufen, dass ein Buch schon gute (beste!) Unterhaltung ist und der Fernseher nebenbei nur Ablenkung.
      Ich fühle mich damit jetzt jedenfalls auch sehr wohl und genieße meine Lesezeit viel mehr!
      Nur stricken kann ich (noch) nicht und schaue deswegen im Moment sehr wenig Fernsehen.
      Viele Grüße,
      Alexandra

  2. 3
    Kerstin von KeJas-BlogBuch

    Hey Alexandra,
    das passt hervorragend und ich unterschreibe es genauso. Lesezeit hab ich eigentlich nicht aber ich nehme sie Morbus zwar auch ganz gezielt . In der Regel immer Abends, wenn alle in den Betten liegen und absolute Ruhe herrscht, das finde ich in dem Fall auch gar nicht gruselig; -) und da ich kaum fern sehe kommt da eine richtig gute Lesezeit zustande.
    Auch habe ich gemerkt dass ich lange nicht mehr wahllos lese, sondern gezielt was ich möchte und was mich reizt, Mainstream hin oder her. Das war früher ganz anders, schon verrückt aber auch gut.
    Wünsche dir eine gute Woche und gaaaanz viel Lesezeit und vorallem Spaß dabei.
    Liebe Grüße
    Kerstin

    • 4
      Alexandra

      Liebe Kerstin,
      ich glaube ich gewöhne mich gerade immer mehr an die Ruhe und genieße meine Lesezeit ganz im Stillen, das hätte ich mir früher wirklich nie vorstellen können. Der Fernseher wird dadurch auch immer häufiger arbeitslos, aber die Lesezeit bringt mir einfach bessere Erholung.
      Und deswegen werde ich wohl gleich mal ein paar Seiten lesen.
      Viele Grüße,
      Alexandra

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