Mein Superbuch: einige Ideen für das “perfekte” Notizbuch


Vor ungefähr 5 Jahren hatte ich eine Phase, in der mir auf der Arbeit alles über den Kopf zu wachsen drohte. Mein „kreatives Chaos“ reichte nicht mehr aus um alle To do’s und Notizen zuverlässig unter einen Hut zu bringen. Also habe ich mich etwas schlau gemacht und mich neu strukturiert.
Mittlerweile nutze ich diese Methoden um alle Aufgaben im Job, Privatleben und für den Blog unter einen Hut zu bringen und bin damit sehr glücklich.
Meine Methode enthält keinen Kalender, sondern „nur“ eine möglichst effektive Aufgaben- und Informationsverwaltung in jeder Art Notizbuch. Die Grundsätze und Ideen können dadurch aber auch in ein Bulletjournal integriert werden oder auf den Notizseiten eines Kalenders Verwendung finden.

P.S. Die Kalenderführung ist eigentlich ein eigenes Kapitel, nur so viel dazu: ich habe recht viele Termine und muss mich häufig auch mit den Terminen und Arbeitszeiten meines Mannes koordinieren. Ein, wie auch immer gestalteter, Papierkalender stößt da an seine Grenzen. Außerdem habe ich keine Lust jedes Jahr feste Ereignisse und Geburtstage kunstvoll in den nächsten Kalender zu übertragen und dabei mindestens einen Eintrag zu übersehen. Deswegen ist für mich ein digitaler Teamkalender die einzige effektive Lösung.

1.    Strukturiere dich

Die erste Regel ist so einfach wie wichtig: „Gib deinen Gedanken eine Struktur!“. Die rechte obere Ecke jeder Notizseite ist dafür reserviert. Dort wird eine Überschrift für die Notizen oder Aufgaben dieser Seite vergeben. Bei mir ist es häufig eine Information darüber ob die Aufgabenliste auf dieser Seite Privat oder für die Arbeit ist. Aber auch Notizen zu bestimmten Projekten oder Blogideen werden dort schlagwortartig betitelt.
Das ist wichtig um deine Gedanken zu ordnen und wird später hilfreich, wenn du bestimmte Informationen in deinem Notizbuch wiederfinden musst.
Es sorgt außerdem dafür, dass Inhalte auf einer Seite möglichst einem Thema zugeordnet werden. Schnappst du während einer Besprechung noch Informationen für ein anderes Thema auf, kannst du schnell hin blättern und alle Fakten an einer Stelle sammeln.

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2.    Gedanken brauchen Platz

Nutze nur die rechte Seite deines Notizbuches für Aufgaben und Notizen. Ganz ruhig, das klingt erst mal nach furchtbarer Platzverschwendung ist aber am Ende gar nicht so schlimm.
Erstens kannst du auf der ebenen Seite deines Notizbuches leichter und schneller schreiben.
Zweitens wird die linke Seite nicht verschwendet. Links ist deine Seite für „Metadaten“ und Zusatzinformationen. Die Notizen gehen auf einer anderen Seite des Notizbuches weiter oder haben Bezug zu einem bestimmten Blog-/Zeitungsartikel? Notiere dir diesen Bezug auf der linken Seite.
Für die Erledigung deiner Aufgaben benötigst du eine bestimmte Information (wie zum Beispiel eine Telefonnummer) oder du erhältst bei der Erledigung deiner Aufgaben eine bestimmte Information? Notiere dir diese Inhalte auf der linken Seite.
Außerdem ist die linke Seite deines Notizbuches mit dieser Methode die freie Fläche, auf der dein Gehirn arbeiten kann. Ergeben sich Notizen die inhaltlich-logisch zwischen zwei Einträge auf der rechten Seite passen würden? Ergänze sie einfach noch auf der linken Seite.
Drittens kannst du deine Notizen viel leichter nach wichtigen Informationen „scannen“ wenn alle zentralen Themen auf der rechten Seite stehen.
Es ist auch hilfreich hin und wieder ein oder zwei Seiten in deinem Notizbuch ganz frei zu lassen. Dann kannst du bei ausufernden Themen auch noch eine nächste Seite nutzen, wenn du im Buch eigentlich schon weitergeschrieben hast.
Es gilt außerdem: was thematisch nah ist, sollte möglichst auch räumlich nah sein.

3.    Keep it simple

Immer wieder sehe ich in verschiedenen Bulletjournal-Anleitungen umfangreiche „Keys“, eine ganze Liste von Symbolerklärungen für dies und jenes. Ganz ehrlich, wenn dein Notizbuch so komplex ist, dass du dafür eine Legende brauchst, machst du etwas falsch.
Eigentlich benötigst du genau drei Symbole: Notiz, offene und erledigte Aufgabe.
Es klingt ein bisschen blöd, aber achte darauf, dass die Markierung für erledigte Aufgaben etwas Positives beinhaltet. Streiche erledigte Aufgaben also nicht durch (schon damit du später noch einmal alles nachvollziehen kannst), sondern markiere sie mit einem Häkchen oder mache aus einem „-„ für offene Aufgabe ein „+“ für erledigte Aufgabe.
Das ist einfachste Psychologie, sorgt aber tatsächlich dafür, dass dein Gehirn die abgearbeiteten Aufgaben mit etwas Positivem verbindet.
Halte es generell einfach. Auch ohne ominöse Zeichen- und Farbcodes weißt du, dass die offene Aufgabe „Zahnarzt“ bedeutet, dass du zum Zahnarzt musst und nicht, dass du Zahnarzt werden sollst. Dein Notizbuch muss genau ein Mensch verstehen: du!
Mühevoll gezeichnete Monatspläne oder Wochenpläne für Wochen, in denen du dann gar keine Aufgaben hast, kannst du dir sparen. Auch ich führe Tagespläne, also To-do-Listen für Tage, an denen besonders viel ansteht. Mal gibt es für jeden Tag der Woche so eine Liste, mal nur eine pro Woche. Besser wenige Listen pflegen, die du auch nutzt, als viel Arbeit in etwas zu investieren, was dann leer bleibt.

#tldr Kurz zusammengefasst

–    nur ein Thema pro Seite
–    Überschrift oben rechts zum schnellen Scannen
–    nutze nur die rechte Seite deines Notizbuchs
–    links ist für Zusatzinformationen reserviert
–    halte es einfach und unkompliziert
–    das Notizbuch soll keine Arbeit machen sondern Arbeit erleichtern

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5 Comments

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  1. 1
    Sommermaedel22

    Liebe Alexandra,

    ein wirklich interessanter Artikel zum Thema Notizbuch. Ich habe schon Ewigkeiten überlegt ein Bulletjournal zu starten, bin aber regelmäßig damit überfordert. Nach dem ich deinen Beitrag hier gelesen habe ist im wahrsten Sinne des Wortes der Groschen gefallen. Keiner muss verstehen was da drin steht und wie es aufgebaut ist außer ich. Vielen Dank für den Denkanstoß.

    einen schönen Sonntag

    Liebe Grüße
    Corinna

  2. 2
    Juliana

    Corinna hat es schon ganz schön gesagt, dem kann ich voll und ganz beipflichten. Außerdem hast du in meinen Augen nochmal einen zentralen Punkt hervorgehoben…und zwar: Minimalismus! Warum zahlreiche Symbole für irgendwas, die ich dann nur halbherzig oder gar nicht brauche?! Wieso für jede Woche etwas vorbereiten, wenn in einer Woche vielleicht gar nicht so viel ansteht?! Ich denke, dass du einen guten Weg gefunden hast. Der Ansatz ist richtig gut und letztendlich auch das entscheidende. Anpassungen kann man dann immer noch vornehmen, falls nötig. Wichtig ist, es zwanglos zu halten, ohne strikte „Regeln“, sondern genau so wie man es in dem Moment braucht!

    Liebe Grüße und dir noch einen entspannten Sonntagabend!

  3. 3
    Silvia

    Hallo Alexandra,
    Deine Methode ist sehr einfach und leicht nachzumachen. Vor allem kann ich sie in jedem Notizbuch realisieren.
    Das werde ich mir sicher abschauen!
    Viele Grüße
    Silvia

  4. 4
    Inga

    Hey Alexandra,
    ein sehr interessanter und hilfreicher Artikel, habe ihn mit Spannung gelesen – ich liebe Posts zum Thema Notizbücher / Kalender / Organisation! :)
    Viele Grüße
    Inga

  5. 5
    Ruth

    Danke für die schöne Einführung. In meinem kleinteiligen und vielfältigen Job experimentiere seit einiger Zeit mit allerlei Tools. Dieses hier ist so frappierend einfach!
    Die Aufteilung rechts-To Do und links-Infos/Gedanken finde ich genial. Ich werde es morgen sofort ausprobieren! Danke!

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