Ausprobiert: Ratgeber „Wie uns Aufräumen & Entrümpeln glücklich macht“


Vor einiger Zeit bekam ich eine sehr nette Mail von Madame Missou, einer Autorin, die eine ganze Menge kurzer „45-Minuten-Ratgeber“ veröffentlicht hat. Ich dürfe gern einen der Ratgeber ausprobieren. Ich lese zwar sonst kaum Ratgeber, die Idee fand ich aber irgendwie witzig. Aus dem bunten Sortiment habe ich mir „Wie uns Aufräumen & Entrümpeln glücklich macht“ ausgesucht. Ich wohne zwar nicht gerade in Messipotanien, habe aber natürlich die ein  oder andere chaotische Ecke. Da ich Entrümpeln ungemein befreiend finde und mir hilfreiche Aufräumtipps erhofft habe, wollte ich diesen Ratgeber gern testen.
Das Buch beginnt mit einem gut strukturierten und klaren Inhaltsverzeichnis. Es geht um Argumente und besondere Anlässe fürs Entrümpeln, anschließend wird jeder Raum der Wohnung einzeln behandelt. Im Wohnzimmer wollte ich starten und Stück für Stück die genannten Tipps umsetzen, so mein Plan für den Ratgeber-Tag.
Die einleitenden Argumente für das Entrümpeln waren in meinem Fall nicht nötig. Dieser Abschnitt soll wohl Überzeugungsarbeit für besondere Sammler und Horter liefern. Ich bin vom System „nicht alles ewig aufzubewahren“ schon sehr überzeugt. Trotzdem lasen sich diese Kapitel flott und bieten den ein oder anderen interessanten Ansatz.
Nach allgemeinen Gründen für das Entrümpeln wurden auch besondere Situationen umschrieben, in denen es notwendig sein kann, sich von Altlast zu trennen. Die Trennung von einem Partner und der Verlust eines geliebten Menschen waren hier zwei Beispiele, in denen grob das Vorgehen skizziert wurde. Beide Varianten waren klar strukturiert, boten für mich aber keine neuen Informationen.
Dann ging es zu den einzelnen Räumen. Und ich habe schnell festgestellt: ich bin ein Quell der Ordnung ;-). Viele der beschriebenen Ordnungsvarianten setzen wir in unserer Wohnung schon genau so um und die alltäglichen „Aufräumroutinen“ sollten eigentlich jedem klar sein (Geschirr in die Spülmaschine, Wäsche in den Wäschekorb etc.). Dieser Abschnitt hat mich darum leider etwas enttäuscht. Ich hatte mir einige Profi-Tipps erhofft, zum Beispiel eine praktikable Alternative für den „Papierhaufen“ auf dem Schreibtisch. Dass ab und zu abgeheftet werden sollte ist klar, wie „zwischendrin“ dauerhaft Ordnung gehalten werden kann, hätte mir weitergeholfen bei meiner Achillesferse ;-D.
Auch die Methode liebgewonnene Erinnerungsstücke in kleinen Kisten aufzubewahren, um nicht alles lose herumliegen zu haben, nutze ich schon jetzt sehr gern. Meine Aufräumrunde fiel daher deutlich kürzer als erhofft aus. Spaß hat es mir trotzdem gemacht.
Für Aufräummuffel oder junge Leute, die Strukturen für ihre erste eigene Wohnung lernen wollen, ist dieses Buch genau richtig: kurzweilig, motivierend und voll durchgehend einfacher und leicht umzusetzender Tipps.
Wer diese grundlegenden Themen aber verinnerlicht hat, ist hier falsch. Dann sollte man sich vielleicht lieber mit einem der weiterführenden Büchlein gezielte Tipps für seine Schwachstellen suchen.

Zur Website von Madame Missou: http://www.madamemissou.de/

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