Neu im Regal: #jdtb16 im November und Belohnungskäufe
Meine neuen Bücher im November sind tatsächlich verhältnismäßig bescheiden. Ganzen 11 gelesenen Büchern stehen nur acht Anschaffungen entgegen. Fast wäre das Verhältnis noch besser gewesen, zwei spontane Belohnungskäufe haben aber meinen Monat (wunderbar) beendet.
Für das #jdtb16 habe ich mir im November den Heyne Verlag vorgenommen. Ein Verlag der mit dem Imprint “Heyne Hardcore”, unzähligen Titeln meines Lieblingsautors und unheimlich vielen tollen Erzählern einfach tolles Potenzial bietet. Ich habe mich trotzdem auf vier neue Titel beschränkt, die ganz meine Lust auf stille und nachdenkliche Erzählungen erfüllen.
Ein spannendes und wirklich tragisches Gedankenexperiment konnte ich in “Die Verlassenen” von Tom Perrotta entdecken: plötzlich verschwinden weltweit tausende Menschen spurlos. Ein Phänomen, welches Millionen Menschen mit Verlust und Trauer konfrontiert. Wie geht eine Gesellschaft damit um? Das Buch hat mich wirklich beschäftigt, meine Rezension dazu folgt bald.
Ebenso spannend ist die Fragestellung in “Der amerikanische Architekt” von Amy Waldman. Es geht um den “Kampf” um die Gedenkstätte für die Toten von 9/11. Der Architekt des geplanten Mahnmals sorgt für Kontroversen und das Buch stellt spannende Fragen über Toleranz und ihre Grenzen. Auch dazu folgt meine Rezension bald, ich habe das Buch wirklich begeistert gelesen!
Einen neuen japanischen Autor möchte ich mit “Was vom Tage übrigblieb” von Kazuo Ishiguro für mich erkunden. Viele Titel des Autors (bekannt vor allem für “Alles, was wir geben mussten”) sind im November in neuer (unglaublich schicker) Ausgabe im Heyne Verlag erschienen.
Als skurrile Geschichte mit schwarzem Humor wird “Die seltsame Berufung des Mr. Heming” von Phil Hogan beschrieben und ist damit genau mein Beuteschema. Die Geschichte eines Immobilienmaklers, der sich unbefugt in die Leben seiner Kunden schleicht, interessiert mich sehr und weckt fast voyeuristische Freude.
Zwei tolle Rezensionsexemplare habe ich von Diogenes im November bekommen: “Gänsehaut” und “Schwarzgeld” von Ross Macdonald. Ein Probepaket, um diesen Autor und seine neu übersetzten Kriminalromane endlich kennen zu lernen. Ich habe beide schon verschlungen, es sind sprachlich wunderschöne und gelungen konstruierte Krimis der 20er Jahre, mein Leserherz schlägt genau für solche Geschichten.
Tatsächlich waren das all meine Neuanschaffungen im November, bis ich am Montag nach einem wirklich tollen Tag einen Belohnungsbuchkauf für die Seele brauchte. Wer kennt das nicht?! In der neuen Buchhandlung in meinem Wohngebiet habe ich ausgiebig geschaut, geträumt und mich schließlich eben nicht für “entweder, oder” entschieden sondern mir gleich zwei tolle Bücher gegönnt:
Die Geschichte von “Nussschale” von Ian McEwan (er ist einfach großartig!) wird die Geschichte aus der Perspektive eines ungeborenen Kindes erzählt, ist voll Liebe, Verrat und Tod. Ich habe es schon angelesen und finde die Idee aus der besonderen Perspektive und der gestelzten Sprache wunderbar!
Weil der Titel mich so schockverliebt machte, habe ich “Diese gottverdamten Träume” von Richard Russo gleich noch mit eingepackt. Die Buchhändlerin versprach einen tollen amerikanischen Erzähler, der gegen andere Autoren im Programm etwas untergegangen ist. Das muss ich ändern!
Ich liebe jeden einzelnen Titel dieses Monats, wie gefallen euch meine Schätze?
* P.S. Das Bild hat Symbolkraft: der Stapel beinhaltet die ungelesenen Bücher (Stapel ungelesener Bücher eben), die Stehenden habe ich bereits beendet!
Oh oh…und schon wieder neuer potentieller Stoff für die Leseliste :) mit den Büchern von Ross MacDonald hast du mich jetzt wahnsinnig neugierig gemacht!
Wünsche noch einen schönen Abend!
Juliana
Wenn du ungewöhnliche Kriminalromane und den Flair der 20er Jahre magst, könnte Ross Macdonald etwas für dich sein. Die Geschichten spielen in der feinen Gesellschaft und zeigen doch die niedersten Seiten des Menschen, sie thematisieren Neid und Missgunst, Habgier und Intoleranz. Toll gemacht :) Schau mal rein, es gibt übrigens eine ganze Reihe neu übersetzter Titel dieses Autors und noch mindestens zwei weitere werde ich davon sicher lesen :)
Viele liebe Grüße,
Alexandra
Deine Beschreibung klingt genau richtig für mich :) bei so etwas frage ich mich dann immer, wieso ich nicht vorher schon darauf aufmerksam wurde :D aber besser spät als nie!
Viele liebe Grüße und dir noch einen schönen Sonntag!
Juliana
Hach ja,
„diese gottverdammten Träume“ ist ja wirklich ein unglaublich toller Titel. Mir selbst ist der Inhalt ein bisschen zu melancholisch, aber ich warte mal deine Meinung ab. Da bin ich auf jeden Fall sehr gespannt drauf. :)
Liebst, Lotta
Ich glaube im Moment passt genau das zu mir, ich mag melancholische Geschichten und hoffe, dass dann trotzdem ein Fünkchen Hoffnung in ihnen verborgen ist. Immerhin sind es „diese gottverdammten Träume“ die mich täglich antreiben ;)
Liebe Grüße aus dem Rattenbau, Alexandra
Kazuo Ishiguros „Was vom Tage übrig blieb“ habe ich auch noch auf meinem SuB liegen. Das will ich mir auch mal bald vorknüpfen. Kenne bisher nur „Der schlafende Riese“ von ihm, aber viele sagen, dass dieser Roman wohl sehr aus seinem Raster fällt.
Liebe Grüße
Britta
Ich habe mir „Was vom Tage übrig blieb“ vor allem wegen einem Eintrag auf Wikipedia herausgesucht, es soll ein klassisches Beispiel für eine besondere Erzählart sein (ich will nicht zu viel verraten). Vielleicht fällt es deswegen für den Autor so aus dem Raster?
Viele Grüße, Alexandra