Buchtipp: Der Weihnachtosaurus von Tom Fletcher


Wenn ihr in diesem Jahr nur ein Kinderbuch lesen oder verschenken wollt, dann sollte es “Der Weihnachtosaurus” von Tom Fletcher sein. Eigentlich lese ich so gut wie nie Kinderbücher, aber dieses Buch hat alles, was ein weihnachtliches Lieblingsbuch braucht: wunderschöne Illustrationen (von Shane Devries), eine herzerwärmende Geschichte über weihnachtliche Wunder und… einen Dinosaurier.

Das Ei des Dinosauriers (oder besser gesagt Weihnachtosaurus) haben die Wichtel des Weihnachtsmannes bei schwierigen Geschenke-Bergbauarbeiten gefunden. Nachdem es der Weihnachtsmann mühevoll ausgebrütet hat, lebt der Weihnachtosaurus zunächst glücklich am Nordpol. Bis er über eine Verkettung komischer Geschehnisse bei William Trudel landet. Einem kleinen Jungen, der im Rollstuhl sitzt und sich nichts sehnlicher wünscht als einen Dinosaurier.

Die Geschichte ähnelt in vielem einer klassischen Weihnachtsgeschichte und dreht sich um die größten Wünsche eines Kindes. Ich empfinde es als ganz besonders gelungen, dass William im Verlauf der Geschichte dabei eben nicht “einfach so” geheilt wird beziehungsweise sich nichts sehnlicher wünscht als das. Ganz im Gegenteil, William hat wichtigere Wünsche: er sehnt sich nach einem glücklichen Weihnachtsfest für seinen Vater und eben einem Dinosaurier. Seine besondere Situation wurde in die Geschichte einfach so eingewoben, ohne dass sie eine besonders große Rolle spielt. Natürlich ist “Der Weihnachtosaurus” nicht in erster Linie ein Buch über Behinderungen, aber die Gestaltung dieses sympathischen Charakters hat mich einfach angesprochen. Es sollte viel mehr Kinderbücher mit ungewöhnlichen und vielfältigen Figuren geben, in denen sich möglichst alle Kinder wiederfinden können.

“Der Weihnachtosaurus” ist außerdem wunderbar geeignet um so richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen und kann gerade im Advent prima als Vorlesegeschichte dienen. Durch einige niedliche Wendepunkte in der Geschichte ist sie nämlich auch für die erwachsenen Vorleser nicht langweilig und durch die über 100 Illustrationen immer wieder schön anzusehen. Noch dazu sind die Texte gewitzt, mit ironischen Einschüben und einem wirklich ungewöhnlichem Wortschatz verfasst. Es wird gereimt und gesungen (die Wichtel des Weihnachtsmannes sind in dieser Hinsicht fast ein wenig anstrengend) und eigentlich kann man gar nicht anders, als dem Charme dieser Geschichte zu erliegen.

“Der Weihnachtosaurus” von Tom Fletcher mit Illustrationen von Shane Devries, übersetzt von Franziska Gehm, erschienen im cbt Verlag, 378 Seiten, 14,99 € (Hardcover)

1 comment

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  1. 1
    LiterallySabrina

    Hey,

    ich bin auch dem diesjährigen Weihnachtsbuch-Hype verfallen und lese gerade den Weihnachtosaurus, bin aber „erst“ ungefähr bei der Hälfte.
    Und dennoch kann ich jetzt schon sagen, dass ich ganz genauso empfinde wie du. Das Buch ist wirklich ausgesprochen gut und ich finde es – genauso wie du – wirklich toll, dass es keine „gewöhnliche“ Weihnachtsgeschichte ist und William Trudel kein „gewöhnlicher“ Junge, den man normalerweise als Protagonist eines Weihnachts-Kinderbuches erwarten würde.
    Ich bin wirklich positiv überrascht und freue mich auf die nächste Hälfte des Buches!

    Liebe Grüße,
    Sabrina von literallysabrina

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