Thank God it was Sneakday: Mit ganzer Kraft


Alex und ich hatten beide eine harte Arbeitswoche. Bis Freitag haben wir es nur dank einem sehr lustigen Mittwoch geschafft. Erst haben wir Burger im Alex gegessen, während neben an im Metropolis-Kino Starauflauf wegen der Premiere von „Doktorspiele“ war. Wir hatten viel Spaß dabei, den Security-Kräften und den zum Teil schillernden Gestalten zuzusehen, während wir nur dank des Filmplakats die Schauspieler von den Zuschauern unterscheiden konnten.

Der Film in der Sneak hatte dann eine ganz andere Grundstimmung:

„Mit ganzer Kraft“
polyband medien GmbH
Kinostart: 04.09.2014
Spiellänge: 86 Minuten

FSK 0

Website zum Film

Julien ist 17 und seit seiner Geburt auf den Rollstuhl und die Pflege seiner Mutter angewiesen. Sein Vater ist die meiste Zeit abwesend, weil er für immer wieder wechselnde Handwerkerjobs ständig unterwegs ist, was ihm auch sehr recht zu sein scheint. Als er wieder arbeitslos wird und für eine Weile zu Hause ist, versucht Julien eine Verbindung zu seinem Vater aufzubauen.

In der Garage entdeckt er alte Bilder von seinem Vater, die zeigen, dass er früher am Iron Man teilgenommen hat. Da sein bester Freund trotz einer körperlichen Behinderung mit seinem Vater joggt und Fahrrad fährt, möchte Julien das auch. Er drängt seinen Vater, der zunächst abblockt. Als Julien jedoch Reißaus nimmt, überdenkt er seine Haltung und baut sein Fahrrad so um, dass Julien in einem Sitz vor dem Lenker Platz nehmen kann. Er hofft, dass es damit genug ist, doch Julien träumt von der Teilnahme an einem echten Iron Man.

Alex und ich haben eine geteilte Meinung zu dem Film. Alex findet es übertrieben, wie der Vater dazu gedrängt wird den Iron Man zu absolviern, dass es ein zu hoch gestecktes Ziel ist. Ich finde, es geht lediglich um eine übersptitzte Darstellung. Der Film ist von wahren Begebenheiten inspiriert. Natürlich ist es im wahren Leben zu viel verlangt, dass der Vater, um eine Beziehung zu seinem Sohn aufzubauen, gleich einen Iron Man mit ihm absolvieren muss. Ich denke, in der Realität wäre es das Ergebnis von einem gemeinsamen Hobby und jahrelangem Training. Aber dramaturgisch gesehen, hat der Vater viele Jahre verpasst und holt so schneller in der Beziehung zu seinem Sohn wieder auf. Und schließlich dauert jeder Film nur anderthalb bis zwei Stunden. Da muss es etwas übertrieben schnell gehen.

Je nachdem, wie man dazu steht und wie sehr man sich auf den Film trotz seiner Schwächen einlässt, erlebt man die emotionalen Szenen im Film: als etwas pathetisch, übertrieben und realitätsfern oder als herzerwärmend. Dementsprechend ist er für mich einer dieser typischen Samstag-Nachmittags-Filme, wenn es draußen regnet und man etwas leichtes, aber nichts seichtes fürs Herz braucht. Davon habe ich auch Alex überzeugen können.

Der Sneak-o-Mat zeigte eine wesentlich bessere Tendenz:

Dennoch bleiben wir dabei: Unsere Eintrittskarten für „Mit ganzer Kraft“ sind im mittleren Glas gelandet und wir von uns mit drei von fünf Kinoratten bewertet.

Der Film in einem Zwitschern:
„Mit ganzer Kraft“ ist ein leichter Film für’s Herz über Vater-Sohn-Beziehungen & Willenskraft mit einem leichten Hang zur Übertreibung.

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