Rezension: Eat, Pray, Love von Elisabeth Gilbert


Ich hatte vor einiger Zeit beschlossen, irgendwann mal “Eat, Pray, Love” zu lesen. Ich hatte es nicht sehr eilig damit, weil ich den Film ziemlich langweilig fand und auch nie zu Ende gesehen hatte. Immer ein schlechtes Zeichen, wenn man lieber ins Bett geht, als das Ende zu erfahren. Vor meinem Urlaub fiel mir das Buch wieder ein und ich dachte, lad es dir einfach auf den E-Reader. Was für eine gute Entscheidung!

Eat Pray Love

“Eat, Pray, Love” von Elisabeth Gilbert, Berlin Verlag
480 Seiten
8,99 € (ebook)

Elisabeth Gilbert steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben und weiß nicht, wie sie weiter soll. Ihr eigentlich perfektes Leben fühlt sich einfach nicht richtig an. Nach dem sie monatelang mit sich gerungen hat, verlässt sie ihren Mann. Während der Scheidung trifft sie einen Entschluss: Sie will ein Jahr lang Reisen und zwar nach Italien, um die Sprache zu lernen, nach Indien, um ihren Guru zu besuchen und zu meditieren und nach Bali, um einen alten Medizinmann aufzusuchen, den sie auf einer vorherigen Reise getroffen hat.

Ich bin lange nicht mehr von einem Buch so überrascht worden! Ich habe es wahrlich verschlungen. Das Buch ist viel besser und tiefgehender als der Film. Das beginnt schon damit, dass im Buch erklärt wird, warum sich Elisabeth Gilbert gerade diese drei Länder ausgesucht hat. Außerdem ist der Aufbau wunderbar! Zu Beginn des Buches erklärt sie, dass in Indien Gebetsketten genutzt werden, um die Mantren in der richtigen Anzahl aufzusagen. Genau wie diese Gebetsketten, hat sie ihre Erzählung in drei mal 36 Kapiteln (entsprechen den Gebetskugeln) unterteilt. Neben der symbolischen Wirkung, hat sie sich dadurch wunderbar selber diszipliniert. Die Teile sind untereinander ausgeglichen und sie läuft niemals Gefahr zu ausschweifend zu werden. Was mir außerdem sehr gut gefallen hat, ist, dass sie ihre eigene Geschichte durch interessante Facts über das jeweilige Land und die Kultur sowie zur italienischen Küche, indischer Meditation und balinesischer Religion aufgewertet hat. Dadurch ist das Buch spannend, interessant und gleichzeitig witzig.

Eat, Pray, Love hat einfach alles, was ich an Büchern liebe: fremde Länder, Spiritualität/Philosophie, man lernt etwas Neues , es enthält etwas Liebe und dennoch ist es unterhaltsam. Es ist das perfekte Buch für mich und gleichzeitig für fast jeden, weil jeder etwas für sich darin finden kann. Von mir gibt es total begeisterte fünf von fünf Leseratten und einen Platz auf meiner Top-20-Liste.

Das Buch in einem Zwitschern:
”Eat, Pray, Love hat alles, was ich an Büchern liebe: ferne Welten, Philosophie, Liebe, Unterhaltung. Ein echtes Herzensbuch!”

5 Comments

Add yours
    • 2
      Susi

      Hallo Kerstin,

      vielen Dank! Es freut mich, dass dir die Rezension so gefällt. Und für Balkonien kann ich das Buch auch nur wärmstens empfehlen!

      Liebe Grüße
      Susi

  1. 3
    Lena

    Du klingst ja wirklich begeistert! Hinter dem Film (und dem Buch) würde ich eine Romantic Comedy erwarten und das ist überhaupt nicht mein Fall.
    Wenn mir das Buch mal gebraucht oder als Taschenbuch in die Hand fällt, werde ich ihm wohl eine Chance geben, denn die Idee mit den 3 Ländern und 3 Themen reizt mich durchaus.

    Sonnige Sommergrüße
    Lena

  2. 4
    Catherine

    Oh, da staune ich ja. Ich hatte den Film damals mal gesehen. Aber den fand ich – genau wie du – uuuunheimlich langweilig. Deshalb habe ich im Anschluss auch immer einen großen Bogen um das Buch gemacht. Ich dachte, wenn der Film schon soo schlimm ist, dann kann das Buch das bestimmt auch nicht mehr retten. Aber freut mich, dass du dich „getraut“ hast und so positiv überrascht wurdest.

    LG Cat

  3. 5
    StephanIE STurm

    Über diese Rezension habe ich mich sehr gefreut, habe ich doch gerade Elizabeth Gilbert’s „Das Wesen der Dinge und der Liebe“ zu Ende gelesen. „Eat, Pray, Love“ habe ich stilecht im Bali-Urlaub vor 4 Jahren gelesen und konnte es nicht mehr weglegen. Meiner Meinung nach wird das Buch zu unrecht in die Kitsch -und Esoterik Ecke geschoben, was allerdings mit der unsäglichen Julia Roberts Verfilmung zu tun haben könnte. Dabei ist das Buch eine vielschichtige und tief gehende Geschichte. Schön, dass Du das auch so siehst:-).
    Die Faz-Kolumnistin hat übrigens ähnliche Gedanken zu dem Buch:
    http://blogs.faz.net/10vor8/2015/01/21/wer-hat-angst-vor-elizabeth-gilbert-3590/

Schreibe einen Kommentar zu Catherine Antworten abbrechen