Rezension: Shining von Stephen King


Eigentlich wollte ich ¨Shining¨ nur so für mich lesen, weil ich Stephen King mag und mich auf die Neuerscheinung von ¨Doctor Sleep¨ vorbereiten wollte. Dann hat mich Susi freundlich darauf hingewiesen, dass ich nicht über eine Woche anzeigen kann, dass ich im Moment Shining lese und dann nichts dazu sagen möchte… Also gut!

Es fällt mir übrigens sehr schwer Bücher von Stephen King richtig objektiv zu beurteilen. Ich mag seinen Schreibstil und vor allem seine Charaktere fast immer. Stephen King schafft es für mich wie kaum ein anderer Autor in seinen Geschichten eine sehr dichte Stimmung aufzubauen. Außerdem liegen seinen Büchern häufig so tolle Ideen zu Grunde, dass ich mich einfach dafür begeistern muss :-).

„Shining“ von Stephen King
Bastei Lübbe
624 Seiten
9,99 € (Taschenbuch)

Die Handlung dieses Buches meinte ich aus dem gleichnamigen Film zu kennen: Jack Torrance wird engagiert um über den Winter das Hotel Overlook in den Bergen von Colorado als Hausmeister zu warten und zu pflegen. Zusammen mit seiner Frau Wendy und seinem Sohn Danny will er den Winter eingeschneit in dem geschichtsträchtigen Hotel verbringen. Für Jack ist dies eine wichtige Chance. Er war ein schwerer Trinker, erfolgloser Autor und verlor seinen Job an einer Universität. Um seinen Entzug zu bewältigen, sich wieder dem Schreiben widmen zu können und zu sich selbst zu finden scheint ihm die Arbeit in den abgeschiedenen Bergen ideal. Während des Aufenthaltes dort erlebt die Familie jedoch eine Vielzahl seltsamer Begegnungen und vor allem für den hellsichtigen Sohn Danny nimmt dies schnell bedrohliche Formen an.
Ich bin froh, dass ich das Buch nun endlich doch gelesen habe. Der Film wird der Tiefgründigkeit der Handlung nicht annähernd gerecht. Im Buch stehen die sozialen Probleme der Familie wesentlich stärker im Vordergrund und das Gefühlsleben der Personen macht erst die einzigartige Atmosphäre der Geschichte komplett. Viele innere Konflikte gerade von Jack und seinem Sohn Danny konnten im Film nicht in der Intensität dargestellt werden. Das Buch liefert das perfekte Abbild einer problembehafteten Familie, in der jeder Charakter seine eigenen emotionalen Lasten tragen muss.
Der Anteil des Horrors und der furchtbaren Geschehenisse kommen dabei aber bei Weitem nicht zu kurz, das Buch hat mich beim Lesen wirklich sehr mitgenommen und steht dem Film in Spannung kaum nach.

Richtig negativ aufgefallen ist mir leider die Qualität meiner vorliegenden Ausgabe. Zwar ist die Auflage recht neu (August 2012), trotzdem strotzt der Text vor Tippfehlern, Schreibfehlern und überflüssigen Satzzeichen. Normalerweise fallen mir Fehler in Büchern kaum auf und wenn ich mal einen finde stört er mich nicht weiter. In diesem Buch trat das Ganze aber doch sehr gehäuft auf und hat den Lesefluss zum Teil gestört (gerade wenn ähnlich klingende Worte vertauscht wurden und der Satz dann keinen Sinn mehr ergibt).

Ich habe ein bisschen mit mir ringen müssen, wie ich das Buch nun bewerte. Da es mir inhaltlich sehr gut gefallen hat, mich aber nicht so vom Hocker gerissen hat wie andere Werke von Stephen King wären das 4 von 5 Leseratten.
Die vorliegende Ausgabe hat den Lesespaß leider an einigen Stellen gemindert und würde die Bewertung nocheinmal leicht senken. Da das der Geschichte nicht gerecht wird, würde ich daher Lesern, die solche Fehler stören, ans Herz legen vielleicht eine andere, weniger fehlerhafte Version zu kaufen. Es bleibt daher bei nicht ganz objektiven 4 von 5 Leseratten.

2 Comments

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  1. 2
    Seitenfetzer

    Hey,
    ich habe das Buch auf Englisch gelesen, sodass ich die Probleme deiner Ausgabe glücklicherweise nicht hatte. Weil die Info für deutschsprachige Leser aber durchaus wichtig ist, werde ich diese Rezension demnächst in meiner verlinken.

    Liebe Grüße
    Seitenfetzer

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