Rezension: Ich schreib dir jeden Tag von Suzanne Hayes
Heute ist der Welttag des Buches und dieser besondere Tag wird auf vielen Blogs mit Verlosungen und Gewinnspielen gefeiert. Wir sind dieses Jahr nicht dabei, feiern den heutigen Tag aber ganz einfach mit einem Buchtipp. Denn schließlich geht’s heute um die Begeisterung für gute Bücher und vielleicht inspirieren wir euch da einfach zur Wahl für ein neues Buch?!
„Ich schreib dir jeden Tag“ von Suzanne Hayes und Loretta Nyhan
List Verlag
336 Seiten
9,99 € (Taschenbuch)
1943, mitten im zweiten Weltkrieg, suchen zwei Frauen Trost in einer Freundschaft, die nur durch Briefe und Telegramme entstehen konnte und ihnen doch so viel Kraft spendet. Gloria und Rita mussten beide ihre Männer in den Krieg ziehen lassen, über eine Aktion der Kirche werden sie sich dann als Brieffreundinnen zum gegenseitigen Trost vermittelt. Der anfangs vielleicht alberne Zeitvertreib wird im Verlauf der Wochen und Monate zur großen emotionalen Stütze für beide Frauen, denn die Schrecken des Krieges machen auch vor ihren Familien nicht halt. Wie gut ist es da, ein bisschen Freundlichkeit und Beistand zu haben.
Susi hat mir dieses Buch zu unserer inoffiziellen Read Pack Weihnachtsfeier geschenkt und ich habe erst mal völlig verwirrt reagiert. Ich habe auf den ersten Blick nicht verstanden, dass mir Susi da einen meiner absoluten Buch-Schlüsselreize schenkt (siehe Über uns liebe ich Romane in Brief- und Tagebuchform) und mir damit außerdem ein Buch in die Hand drückt, dass sich komplett um eines dreht: Freundschaft! Im Nachhinein bin ich nun genau so begeistert wie ich es hätte von Anfang an sein sollen .
„Ich schreib dir jeden Tag“ ist so richtig was für’s Herz. Wie die Freundschaft der beiden tollen Frauen von Brief zu Brief intensiver wird, hat mich ehrlich beeindruckt. Die Briefe sind dabei schön abwechslungsreich, drehen sich mal um ihre Ängste und Seelenqualen aber auch mal um alltägliche Banalitäten, Rezepte und Tratsch. Die Schreibweise beider Frauen lässt sich klar unterscheiden und vermittelt so das Gefühl, dass da zwei Frauen zu einem sprechen. Und dieses Gefühl ist berechtigt, haben doch die beiden Autorinnen diesen Roman tatsächlich direkt in Briefform entwickelt und sind dabei in die jeweilige Rolle einer der Brieffreundinnen geschlüpft. Also ein Roman über Freundschaft, geschrieben von Freundinnen.
Da der Roman in Briefform verfasst ist und die jeweiligen Erzählperspektiven gut zu unterscheiden sind, ist das Buch absolut geeignet für Zwischendurch. Die Briefe sind unterschiedlich lang, lassen sich aber immer gut in einem Rutsch lesen. Für mich hat es sich aber zur regelrechten Droge entwickelt, immer „nur noch einen Brief“ wollte ich lesen und hab das Buch so schnell verschlingen müssen.
Obwohl ein Briefroman natürlich die Handlung immer nur im Nachhinein beschreiben kann, kommt in diesem Buch tatsächlich Spannung auf. Sowohl die Entwicklung der Frauen und ihrer Ehemänner, als auch die der liebevoll gezeichneten Nebencharaktere ist alles andere als langweilig und vorhersehbar. Einziges Manko ist, dass die Männer zwar eine wichtige Rolle im Buch spielen und zum Beispiel auch die Feldpost der Frauen an ihre Männer abgedruckt wird, die Männer aber nicht zu Wort kommen. Bei mancher Nebenhandlung hätte das den Blick einfach vervollkommnet und hätte ganz sicher auch zu dieser Erzählweise gepasst.
Ganz perfekt ist das Buch nicht, da fehlen einige Aspekte und manche kleine Teile der Handlung sind nicht so ganz logisch zum Rest. Aber „Ich schreib dir jeden Tag“ ist ein wirklich schönes Buch, Lektüre fürs Herz mit einer tollen Sprache und liebenswerten Charakteren. Von mir gibt’s 4 von 5 Leseratten.
Huhu,
im ersten Moment habe ich gerade gedacht: „Irgendsoein 08/15 Liebesroman“. Glücklicherweise habe ich auf den Blognamen geschaut und gerade noch rechtzeitig bemerkt das so ein Buch ja gar nicht zu euch passen würde :)
Es hört sich auf jeden Fall sehr interessant an! Vielleicht wandert es auf meine Wunschliste…
Liebe Grüße,
Lena
Hach! :)
Liebe Lena,
du weißt gar nicht was das für ein Kompliment ist…
„ich schreib dir jeden Tag“ ist trotzdem schon ein bisschen ungewöhnlich für uns weil es doch mehr fürs Herz und weniger mit kritischem Hintergrund (wie zum Beispiel Susis übrige Liebesromane) ist, aber platt und 0815 würde ich es definitiv nicht nennen. Dafür ist der Stil und die Entwicklung der Geschichte zu ausgefallen.
Wenn du die Möglichkeit hast schau einfach mal in eine Leseprobe rein, ich glaub dann merkst du schnell ob das etwas für dich ist.
Liebe Grüße
Alexandra
[…] Februar “Ich schreib dir jeden Tag” von Suzanne Hayes und Loretta Nyhan […]
[…] “Ich schreib dir jeden Tag” von Suzanne Hayes & Loretta Nyman ist in meinen Augen so ein Buch. Zwar ist die Thematik, der zweite Weltkrieg, keine ganz leichte Kost, das Buch verpackt diese aber unglaublich toll. In diesem Roman verfolgen wir den Schriftwechsel zweier Freundinnen, die sich in ihren Briefen über alltägliches und dramatisches austauschen. Die vielen kurzen Kapitel sind auch für Leser geeignet, die sich von “fetten Schmökern” sonst schnell erschlagen fühlen. Außerdem ist die Sprache in diesem Buch wirklich schön und macht Lust auf Literatur. “Ich schreib dir jeden Tag” ist einfach ein Buch fürs Herz! […]