Bloggeralphabet: I wie Individualität
Heute folgt das „I“ im Bloggeralphabet. Das Bloggeralphabet von neontrauma.de stellt in den 52 Wochen des Jahres 2016 insgesamt 26 Themen rund ums Bloggen zur Diskussion, über die wir schreiben können, was uns auf dem beziehungsweise am Herzen liegt.
Das heutige Thema verleitet dazu, sich selbst ein wenig in die Tasche zu lügen. Jeder Blogger möchte möglichst individuell sein, schneller als gedacht fällt man trotzdem in die ein oder andere Klischeefalle.
I wie Individualität
Anne von Neontrauma hat es neulich amüsant auf den Punkt gebracht: in ihrem Beitrag „Wieviel Blogger steckt in dir?“ hat sie 18 gängige Klischees aufgeführt und der Bloggerschaft damit unterhaltsam den Spiegel vorgehalten.
Obwohl wir mit 5 von 18 noch recht „gut“ dastehen, gehen auch an uns die aktuellen Trends nicht spurlos vorbei. Das Layout wird von Version zu Version cleaner, die Fotos wichtiger. Zwar hinken wir im Bereich Social Media irgendwie noch hinterher (wir haben gerade Pinterest „neu“ für uns entdeckt, verweigern uns aber gegen Snapchat) aber auch da spüre ich an mir diese Tendenz dem Trend auf der Spur bleiben zu wollen.
Ich glaube trotzdem das ist in Ordnung. Uns Blogger eint ein besonderes Hobby mit speziellen Interessen. Ähnliche Häufungen wird es auch bei Dackelbesitzern, Bogenschützen oder Hobbyornithologen geben. Würden uns nicht ähnliche Dinge ansprechen, hätten wir nicht dieselbe Leidenschaft.
Individualität ist dennoch wichtig, macht sich für mich aber nicht am Verweigern von Trends fest. Sondern an der individuellen Stimme, an einer spannenden Themenauswahl und einer begründeten Meinung. Ich finde es wichtig zu erkennen, wofür sich ein Blogger begeistern kann. Erfolgt die Themenauswahl nur anhand aktueller Hypes ist das schnell austauschbar und ermüdend. Hat er hingegen Vorlieben und Leidenschaften, die ihn sowohl im Trend als auch abseits der Wege „schnüffeln“ lassen, ergeben sich interessante und individuelle Beiträge, die es Wert machen einem Blog zu folgen.
Die Balance zwischen „dem aktuellen auf der Spur bleiben“ und „sich abseits der Wege trauen” ist schwierig. Gerade bei uns Buchbloggern jagt ein Verlagsprogramm das Nächste. Da auch mal Titel der Backlist zu lesen oder Titel „die schon jeder kennt“, scheint fast schon Mut zu erfordern. Es lohnt dennoch.
Unter anderem durch die „Jahr des Taschenbuches“ Aktion bin ich in diesem Jahr häufiger auf der Backlist der Verlage unterwegs. Das nimmt mir Druck und lässt mich eines neu entdecken: Bücher, die mir allein gehören! Zwar ist es schön via Social Media die aktuelle Lektüre diskutieren zu können, aber ungefiltert und individuell ein Buch zu entdecken, ist ein ganz anderer Genus. Das werde ich mir auch nach dieser Aktion beibehalten.
Ich glaube diese Lust am experimentieren macht uns aus. Für mich ist der Reiz am Lesen und Bloggen der, immer wieder neues entdecken und probieren zu können. Manche Ideen gehen dabei schnell wieder unter, manche halten sich lang. Diese Mischung aus ungewöhnlichen Themen und Beiträgen über aktuelle Entwicklungen entfacht unsere Begeisterung (und damit hoffentlich die Begeisterung unserer Leser) immer wieder neu.
Hallo Alexandra,
hehe, musste gerade lächeln bei „Pinterest neu entdeckt, Snapchat verweigert“ – trifft auch komplett auf mich zu. Aber ich glaube genau das macht Individualität aus – man muss nicht jedem Trend hinterherlaufen. Es ist gut zu wissen, das es ihn gibt aber nicht jeder passt zu eine. Und der Sinn von Snapchat entbehrt sich mir total, ich brauch keinen Chat, der gleich wieder gelöscht wird. Ich komme so schon kaum mit allen Social Medias hinterher, dem ganzen Informationsangebot – wenn dann will ich „bleibende“ nutzen.
Und ja, Du hast absolut recht, man sollte mehr Bücher lesen, die nicht „alle“ lesen .. ich bin leider auch etwas hype getrieben, wobei ich dennoch vorsichtig bin – und immer dankbar, für Tipps, die mich auf Besonderheiten aufmerksam machen .. daher lese ich andere Buchblogs – wie ReadPack :-) – sehr sehr gerne!
Viele liebe Grüße
Kati