Rezension: Engelskalt von Samuel Bjørk


Manchmal brauche ich unkompliziertes „Thriller-Futter“, Bücher mit Spannung für kurzweilige Unterhaltung. Leicht zu lesen und dennoch fesselnd. Genau so etwas habe ich in „Engelskalt“ gefunden, wirklich beeindruckend war die Lektüre allerdings nicht. Kein Buch, das lange im Gedächtnis bleibt.

Engelskalt„Engelskalt“ von Samuel Bjørk
Goldmann Verlag
544 Seiten
12,99 € (Broschiert)

Mitten im norwegischen Wald wird ein totes Mädchen aufgefunden: erhängt, fein herausgeputzt und mit einem Schild um den Hals „Ich reise allein.“ Kommissar Holger Munch und seine Kollegin Mia Krüger tappen zunächst im Dunkeln. Die Ansatzpunkte sind rar, die Ermittlungen äußerst schwierig. Ihr untrüglicher Spürsinn führt die beiden dann aber auf eine Fährte, die beide aus der Bahn zu werfen droht.

„Engelskalt“ ist ein Pageturner, ein unkomplizierter und eingängiger Thriller, mit einem Ermittlerduo, das so nicht ganz neu ist. Ein wenig hat mich das Buch an die Millennium Trilogie von Stieg Larsson erinnert. Zwar geht es weniger düster und hart zu, die Charaktere weisen aber gewisse Parallelen auf. Vor allem die geniale aber psychisch äußerst labile Ermittlerin Mia Krüger kam mir äußerst bekannt vor.
Auch die Verknüpfung der Ermittlungen mit Erlebnissen aus der Vergangenheit der Ermittler erinnerte mich an andere Titel dieses Genres. Der Schreibstil der Geschichte ist direkt und unverschnörkelt, kurz bis kurzatmig und dennoch atmosphärisch. Wechselnde Perspektiven bringen Bewegung in die Geschichte und die kurzen Kapitel verleiten zum „in einem Rutsch“-lesen.
Zwar sind die bekannten Zutaten in „Engelskalt“ zu einer spannenden Geschichte verbunden worden, wirklich neu und aufregend wirkt das Ganze trotzdem nicht. Für Fans des Genres ist es ein schönes Buch für zwischendurch, zum Abschalten ist die Geschichte ideal, für echte Begeisterung oder Nervenkitzel ist das Buch zu lau.

Das alles macht mich auch so befangen, dieses Buch zu bewerten und ich lasse es tatsächlich ohne Bewertung stehen. Ich habe die Lektüre absolut genossen, habe genau so einen Thriller zu diesem Zeitpunkt gebraucht und die Lektüre nicht bereut. Für einen echten Lesetipp für Leser auf der Suche nach dem perfekten Thriller ist es dann aber doch zu gewöhnlich. Keine Bewertung würde dem Buch wirklich gerecht werden.

Das Buch in einem Tweet: „Engelskalt“ ist solides Lesefutter für Thrillerfans, ein 20:15 Uhr Krimi und einfach gute Unterhaltung. Nicht mehr und nicht weniger.

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