Rezension: RUNA von Vera Buck
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll! In den letzten Tagen habe ich wunderbare Neuerscheinungen gelesen, wieder diese Begeisterung gespürt und konnte voll und ganz abtauchen (ade Leseflaute!). Heute möchte ich euch von „Runa“ erzählen, dem wunderbaren Erstling einer jungen Autorin, der mich atmosphärisch und vor allem durch die gut recherchierten Hintergründe überzeugt hat!
„Runa“ von Vera Buck
Limes Verlag
608 Seiten
19,99 € (Hardcover)
Paris im Jahr 1884 ist das Zentrum der „modernen“ Neurologie. In der Salpêtrière-Klinik führt Dr. Charcot Experimente mit hysterischen Patientinnen durch und unterrichtet Studenten aus der ganzen Welt. Besonders Charcots Hypnosevorlesungen sind wahre Publikumsmagneten, seine Patientinnen werden dort nicht nur wissenschaftlich besprochen sondern nahezu voyeuristisch vorgeführt. Wie ein Magier scheint er jede Patientin gefügig zu machen, bis ihm Runa vorgestellt wird. Das Mädchen reagiert nicht auf seine Behandlungsmethoden, scheint apathisch und weggetreten. Der Student Jori Hell sieht in Runa eine Herausforderung und die Möglichkeit seinen wissenschaftlichen Drang zu beweisen, er möchte Runa behandeln und ihren Wahnsinn heilen.
„Runa“ hat mich wirklich überrascht! Die Geschichte klang mysteriös und düster, spannend und ein wenig nach wohligem Horror. Tatsächlich steckt in diesem Buch noch eine ganze Menge mehr.
Im Buch verbindet die Autorin authentische Charaktere und Hintergründe zu einer toll ausgewogenen fiktiven Geschichte. Nahezu alle handelnden Charaktere basieren auf korrekten historischen Vorbildern und werden spannend zum Leben erweckt. Die historischen wissenschaftlichen Beschreibungen wirken realistisch und sind wunderbar atmosphärisch be- und umschrieben.
In wechselnden Erzählsträngen begleiten wir den Studenten Jori, den kriminalistischen Kriminellen Lecoq und einen namenlosen Chorknaben. Die drei Geschichten verbinden sich im Verlauf der Handlung geschickt, bringen Spannung, Konflikte und viele interessante Facetten von Wissenschaft bis Scharlatanerie. Das ergibt einen derart tollen Cocktail, dass ich „Runa“ kaum noch aus der Hand legen konnte.
Zwar werden an einigen Stellen “schaurige Klischees” aufgegriffen (ein gruseliges Mädchen, seltsame Zeichen und düstere Experimente) dabei wird es aber nie zu klischeehaft und die Szenerie wird nicht zum bloßen Grusel verschwendet. Außerdem hat mich die geschickte Verbindung dieser Klischees mit dem historischen und wissenschaftlichen Hintergrund, tollen Nebenhandlungen (über Liebe bis zu den Intrigen an der großen Universität) das vergessen lassen.
„Runa“ ist eine Geschichte die mich völlig gefangen genommen hat. Eine spannente historische Kulisse wird in diesem Buch perfekt mit einer noch spannenderen fiktiven Geschichte verbunden. Ich hab es genossen und leider viel zu schnell beendet. Ich will nicht meckern sondern genießen, deswegen 5 von 5 Leseratten!
Das Buch in einem Tweet: „Runa“ hat mich begeistert, die spannende historische Kulisse wird verbunden mit einer noch spannenderen fiktiven Geschichte!
Hier gibts ein tolles Interview mit der Autorin. Die Verfilmung mit Christoph Waltz würde ich definitiv schauen!
Tipp: Bei der Lektüre von “Runa” habe ich ständig parallel die historischen Hintergründe nachgeschlagen und hätte mich auch daran schon festlesen können. Am Ende des Buches liefert die Autorin dann auch eine sehr umfangreiche Lektüreliste, für Leser die noch tiefer einsteigen möchten!
[…] völlig gefesselt. In nur zwei Tagen habe ich die gut 600 Seiten verschlungen und euch auch schon hier meine Eindrücke zum Buch geschildert. Unbedingt […]
[…] bestimmten Situation und diese hat im Traum dann einen wesentlichen Anteil. Nach der Lektüre von “Runa” war ich im Traum in mysteriösen Katakomben unterwegs. Nach “Das Sexleben siamesischer […]