Buchtipp: “Irre glücklich” von Jenny Lawson
Auf der Suche nach Glücksrezepten für die dunkle (und manchmal etwas bedrückende) Jahreszeit, ist mir im Herbst “Irre glücklich” von Jenny Lawson in die Hände gefallen.
Das Buch soll laut Untertitel “Ein unfassbares Überlebenstraining für depressive Zeiten” darstellen. Diese Bezeichnung ist in meinen Augen nicht ganz passend, viel mehr ist es “Ein unfassbarer Überlebensbericht aus depressiven Zeiten”. Jenny Lawson hat Depressionen und eine ausgeprägte Angststörung. Das alltägliche Leben und auch das Zusammenleben mit ihren Mitmenschen strengt die junge Frau bisweilen sehr an, deprimiert sie und kostet viel Kraft. In ihrem Blog (thebloggess.com) schreibt sie schon länger über ihre alltäglichen Freuden und Sorgen, in “Irre glücklich” erklärt sie nun ihren Umgang mit dunklen Zeiten und spricht über die irren Freuden, die unser Leben trotz aller Düsterkeit bietet.
Jenny Lawsons Philosophie gefällt mir ausgesprochen gut: sauge alle Freude und alles Glück in dich auf, als Vorrat für depressive Zeiten. Sie spricht davon Vorräte von Glück anzulegen, auf die wir schauen können, wenn das Leben gerade nicht so toll ist. Dann sollen wir immer gewiss sein, dass es wieder bergauf geht und noch mehr solche wundervollen Momente auf uns warten. Das mag banal klingen, ist aber ein Gedanke den man zu schnell aus den Augen verliert.
Die Methoden mit denen Jenny Lawson sich Vorräte des Glücks anlegt, sind leider weniger allgemeingültig als ihre schöne und heilsame Philosophie, unterhaltsam sind sie dennoch. Ich habe zunächst etwas irritiert aber immer mehr mit breitem Grinsen gelesen, woraus sie ihre Freude zieht. Wie sie Fotos ihres ausgestopften Waschbären macht, in Koala Verkleidung versucht Koalas zu kuscheln (um den Koalas das Erlebnis zu ermöglichen einen Koala zu kuscheln) und beinahe eine halbe ausgestopfte Giraffe gekauft hätte. Ihre Erlebnisse sind teilweise (sorry) wirklich irre, haben mir aber auch vor Augen geführt, dass die seelische Ausgeglichenheit einfach wichtiger sein sollte, als das “was die Leute denken”.
Ich habe nach der Lektüre keine ausgestopften Tiere gekauft und keine verrückten Aktionen geplant, hatte aber auch so ein glückliches Gefühl tief im Bauch und eine andere Sicht auf meine alltäglichen Glücksmomente. Obwohl es kein Ratgeber im eigentlichen Sinne und keine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung ist, hat mich das Buch glücklich gemacht.
Vor allem in den letzten Kapiteln hat mich die Autorin nämlich sehr berührt. Da spricht sie über den Druck auf uns selbst und wie wir versuchen können (und sollten) diesen abzubauen. Wir müssen ja nicht alle perfekt sein, sondern möglichst einfach irre glücklich!
“Irre glücklich – Ein unfassbares Überlebenstraining für depressive Zeiten” von Jenny Lawson, übersetzt von Elisabeth Liebl, erschienen im kailash Verlag, 320 Seiten, 16,99 € (Paperback)
Hallo :)
Das klingt wirklich nach einem lesenswerten Buch. Die Idee mit dem Glücksvorrat gefällt mir. Habe mir den Titel gerade mal auf die Wunschliste gesetzt, denn da möchte ich gerne mehr drüber lesen.
Danke fürs vorstellen :)
LG
Julia
[…] den Hinweis zum dritten und letzten Buch findet Ihr in diesem Beitrag, ihr müsst nur der Fährte folgen und auf das Buchgeschenk […]